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Predigten zu Psalm 135,1
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen
Es genügt nicht, wenn wir selbst Gott preisen, wir sind viel zu schwach für ein solches Werk; lasst uns unsere Freunde und Nachbarn zusammenrufen, und wenn sie zu träge für solchen Dienst sind, wollen wir sie mit liebenden Ermahnungen in Bewegung bringen. Sorgt dafür, dass Seine Eigenschaften durch euch groß gemacht werden, und macht alles, was Er euch über sich offenbart hat, zum Inhalt eures Gesangs; denn all das ist mit »Seinem Namen« gemeint.
Die Größe Gottes ist genauso wie Seine Güte ein Grund für unsere Anbetung, wenn wir einmal mit Ihm versöhnt wurden. Gott ist groß, Gott ist größer, Gott ist am größten – »über alle Götter«. Davon war der Psalmist persönlich fest überzeugt. Er sagt schlicht: »Ich habe erkannt…« Das ist wahrlich eine wertvolle Erkenntnis. Er wusste das durch Beobachtung, Inspiration und Erfahrung. Er war kein Agnostiker, kein Unwissender, er war sich seiner Sache völlig sicher; denn er kannte nicht nur die Größe des HERRN, sondern auch, dass Er als der »Adonai«, als »unser Herr«, allen ausgedachten Gottheiten der Heiden und allem, was sich selbst für groß hält, unendlich überlegen ist. Sein Wille geschieht im ganzen Weltall. Des Königs Befehle laufen in jeden Winkel des Universums. Die Heiden hatten dieses große Herrschaftsgebiet aufgeteilt; doch Jupiter regiert nicht im Himmel und Neptun nicht im Meer, auch Pluto nicht in der großen Tiefe; der HERR aber regiert überall. Seinen Dekreten kann sich niemand widersetzen, Seine Absichten werden nicht durchkreuzt; in keinem Punkt kommt Sein Wohlgefallen nicht zur Ausführung. Das Wort »alles« in Vers 6 umschließt alle Dinge, und die vier Orte, die genannt werden (Himmel, Erde, Meer und Tiefe) umschließen das gesamte All. Darum kennt der Inhalt dieses Textes weder Grenzen noch Ausnahmen. Der HERR handelt nach Seinem Willen; es gefällt Ihm zu wirken, und Er führt die Taten aus. Niemand kann Seiner Hand widerstehen. Welch ein Unterschied zu den von den Heiden ersonnenen Göttern! Sie waren allen Enttäuschungen, Fehlern und Leidenschaften der Menschen unterworfen! Welch ein Kontrast besteht auch zu den modernen Gottesvorstellungen, die Ihn dem Willen des Menschen unterwerfen und die Seine ewigen Ratschlüsse zum Spielball menschlicher Launen machen. Unsere Theologie lehrt uns nicht solche degradierenden Ansichten über den Ewigen, als könne Er von den Menschen hinters Licht geführt werden. »Alles, was dem HERRN wohlgefällt, tut Er.« Kein Gipfel ist Ihm zu hoch, kein Abgrund zu tief, kein Land zu fern und kein Ozean zu weit für Seine Allmacht. In Seinem ganzen Reich wird Sein göttliches Wohlgefallen sofort ausgeführt und Seinen Befehlen alsbald gehorcht.
Alles in der materiellen Welt steht unter der unmittelbaren Leitung und Kontrolle des Herrn des Alls. Beachtet, wie der Psalmist uns das persönliche Handeln des Herrn vorstellt: »Er lässt Nebelschwaden aufsteigen … Er macht Blitze … Er führt den Wind heraus.« Überall bewirkt der Herr alles, und keine Macht entzieht sich Seiner Oberhoheit. Und das ist gut für uns: Wenn eine böse Macht durch das Reich des Herrn zöge und Seiner Herrschaft trotzen könnte, würden sich Furcht und Schrecken in allen Provinzen Seines Reiches verbreiten
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"Lobet ihn, ihr Knechte des Herrn! Die ihr stehet im Hause des Herrn, in den Vorhöfen des Hauses unseres Gottes!" Psalm 135,1 -2
Welches Glück, lobpreisend vor dem Herrn zu stehen! Mir scheint, wir Menschen von heute wollen immer in Bewegung sein; wir können nicht stillstehen. So viele Dinge fordern unsere Aufmerksamkeit, dass wir immerzu auf dem Trab sind. Nicht einen Augenblick vermögen wir haltzumachen. Der geistlich Gesinnte dagegen weiss, wie man stillsteht. Er kann anbetend vor Gott stehen, während Gott ihm seinen Willen kundtut. Er kann innehalten und auf Weisungen warten.Darf ich dich fragen, lieber Amtsbruder, läuft nicht deine ganze Arbeit nach einem festgelegten Programm ab? Und muss sie nicht in großer Hast getan werden? Lässt du dich dazu bringen, von Zeit zu Zeit innezuhalten und eine Weile lobpreisend vor Gott zu stehen? Du wirst dadurch vieles lernen.
Lobet den Namen des HErrn, lobet ihr Knechte des HErrn
Diese Aufforderung gilt uns allen. Wir sind Knechte des HErrn, wir stehen in den Höfen seines Hauses, – lasset uns Ihn loben. Es ist ein Unterschied zwischen Danksagung und Lob. Wir danken für die großen Wohltaten, die wir aus Gottes Händen empfangen haben; wir loben Ihn und beten Ihn an für alles, was Er an sich selber ist. Indem wir unsere eigenen, kleinen Anliegen und Wünsche vergessen, unser mich und mein, nehmen wir unsere Stellung ein, neben den Engeln, Erzengeln und allen himmlischen Heerscharen und rufen: Heilig, heilig, heilig ist der HErr Zebaoth! Himmel und Erde sind seiner Ehre voll. Ehre sei dir, o Gott, in der Höhe!
Wir preisen Ihn durch den Ausdruck unserer hingebenden Liebe; aber nicht weniger, wenn wir stille leiden nach dem Willen Gottes, wenn wir seine Gebote halten und horchen auf die Stimme seines Wortes, wenn wir auf seine Winke warten, die uns seinen Willen kund tun und uns den Weg zeigen, den wir gehen sollen.
O dass unser ganzes Leben ein Lobpsalm wäre! Wache auf meine Seele, wache auf, Psalter und Harfe, alles was in mir ist, wache auf! Sollten Engel dich loben, mein Gott, und ich sollte stumm bleiben? Sollten dir Lobgesänge erschallen von Bergen und Tälern, von Wäldern und Hainen, von der ganzen herrlichen Natur, und ich sollte schweigen? – Ich preise dich, ich lobe dich, ich bete dich an, ich erhebe dich, du liebevoller, heiliger, hochgelobter Gott; mein Vater, mein Erlöser, mein Tröster! Mein ganzes Wesen jauchzt dir: Ehre! – Ob deine Hand auch schwer auf mir läge, und meine Seele von außen gedrückt und bedrängt wäre, das soll mich nicht abhalten. Ja, wenn ich hinunterführe in die untersten Örter der Erde, so wollte ich dir auch dort anbetende Loblieder darbringen!