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Predigten zu Psalm 110,4
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen
Wir sind im Zentrum des Psalms angekommen, das auch die Mitte und die Seele unseres Glaubens ist. Gemäß einem vor langer Zeit geschworenen Eid des HERRN ist der Herr Jesus ein Priester-König. Es muss eine feierliche und gewisse Sache sein, die den Ewigen schwören lässt, und bei Ihm bestätigt und befestigt ein Eid den Beschluss für ewig; aber in diesem Fall wird, um die Sache noch tausendmal fester zu machen, hinzugefügt: »und es wird Ihn nicht gereuen.« Jesus wurde geschworen, der Priester Seines Volkes zu sein, und Er muss es bis ans Ende bleiben, weil Seine Sendung mit dem unveränderlichen Eid des unwandelbaren HERRN besiegelt ist. Könnte Seine Priesterschaft widerrufen und Seine Autorität aufgelöst werden, würde das den Untergang aller Hoffnung des Volkes bedeuten, das Ihn liebt. – Doch der feste Fels und die sichere Grundlage unserer Sicherheit ist der Eid Gottes, durch den unser herrlicher Herr beides behält, Seine Priesterschaft und Seinen Thron. Es ist Gott, der HERR, der Ihn für ewig zum Priester eingesetzt hat, und das mit einem Eid, ohne es sich gereuen zu lassen. Und das gilt jetzt und bis in Ewigkeit. Darum steht unsere Sicherheit in Ihm außer Frage.
Die Priesterordnung nach Melchisedek war die älteste und einfachste, mit den wenigsten Ritualen und Zeremonien und gleichzeitig die ehrenvollste. Dieser Patriarch aus alter Zeit war der Vater Seines Volkes, der es zu gleicher Zeit regierte und belehrte. Er schwang sowohl das Zepter als auch den Richterstab, regierte in Gerechtigkeit und brachte dem HERRN Opfer dar. Seither ist niemand aufgestanden, der ihm gleich war; denn wann immer die Könige Judas es wagten, den Priesterdienst auszuüben, wurden sie mit Schanden fortgetrieben. Gott wollte keinen Priester-König außer Seinem Sohn. Melchisedeks Amt war eine Ausnahme; niemand ging ihm voraus und niemand folgte ihm. Auf geheimnisvolle Weise erscheint er im Buch der Geschichte; weder ein Vorfahr wird genannt noch das Datum seiner Geburt oder der Tag seines Todes. Er segnet Abraham, erhält den Zehnten und verschwindet von der Szene inmitten von Ehren, die ihn als größer ausweisen als den Gründer des auserwählten Volkes. Einmal tritt er in Erscheinung, und das eine Mal genügt. Wie Melchisedek steht unser Herr Jesus vor uns als der von Gott eingesetzte Priester. Er wurde nicht durch fleischliche Geburt zum Priester, wie die Söhne Aarons. Er bedarf weder Vater noch Mutter noch Abstammung für das Recht zu dem heiligen Dienst. Er steht auf Seinen eigenen Verdiensten, allein auf sich selbst. Wie keiner Ihm in Seinem Werk vorausging, so kann Ihm auch niemand darin folgen. Seine Ordnung beginnt und endet in Seiner eigenen Person, und in Ihm ist sie ewig. Der König und Priester war hier und hat Seinen Segen auf Seinen gläubigen Samen gelegt. Und nun sitzt Er in der Herrlichkeit und übt Sein Amt als Priester-König aus: Er versöhnt uns durch die Verdienste Seines Blutes und übt alle Gewalt zu unseren Gunsten aus.