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Predigten zu Psalm 105,24
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen
Es war Gottes Güte Israel gegenüber, die die Feindseligkeit des ägyptischen Hofes veranlasste. Darüber hinaus benutzte Er diese negativen Gefühle, um Sein Volk in Schwierigkeiten zu bringen, um es so bereit zu machen, das Land zu verlassen, dem es sich offensichtlich sehr verbunden fühlte. Bis dahin, aber nicht weiter, bewegte der Herr die Herzen der Ägypter. Gott kann auf keinen Fall der Urheber der Sünde sein, so, als sei er moralisch dafür verantwortlich, dass es sie gibt; aber weil das Böse zur menschlichen Natur gehört, geschieht es oft, dass die Werke des Herrn den gottlosen Menschen schlechte Gefühle entlocken. Kann man die Sonne tadeln, dass sie Wachs schmelzen und Ton hart werden lässt? Ist ihrer Wanderung am Himmelszelt anzulasten, dass durch ihre Wärme einem fauligen Sumpf stinkende Dämpfe entsteigen? Die Sonne veranlasst den Gestank eines Misthaufens nur mittelbar; handelte es sich um ein Blumenbeet, entlockte sie ihm süße Düfte. Das Böse steckt im Menschen, und die Ehre, es zum Guten und Brauchbaren zu nutzen, gebührt dem Herrn.
Die durch Mose gewirkten Wunder waren die des HERRN, nicht seine eigenen; darum werden sie hier auch »Seine Zeichen « genannt. Sie waren Zeichen der Gegenwart und Macht des HERRN. Die Plagen waren sprechende Wunder, die klarer als Worte die Allmacht des HERRN bewiesen, damit man Ihm gehorchte. Außerdem zeigten sie Seinen Zorn über die Widerspenstigkeit des Pharao. Niemals waren Verhandlungen so eindeutig gewesen, so bestimmt, persönlich und kraftvoll, und doch waren zehn von ihnen nötig, um das angestrebte Ziel zu erreichen.
Den Bund und diejenigen, um derentwillen er geschlossen wurde, trägt der Höchste immer auf Seinem Herzen. Hier finden wir den geheimen Grund für all Seine Gnade. Er gedachte Seines Volkes, weil Er Seines Bundes gedachte. Er konnte diesen großzügigen Vertrag nicht brechen; denn er war Ihm heilig – es war »Sein heiliges Wort«. Ein heiliger Gott muss Seine Verheißung heilig halten. Auf uns bezogen ruhen die Augen des Herrn auf Seinem geliebten Sohn und auf dem, was Er mit Ihm für uns getan hat. Dies ist die Quelle und der Ursprung jener unzähligen Gunstbeweise, die uns so reich machen bei all unserem Wandel durch die Wüste dieses Lebens.
Das auserwählte Volk sollte die Wahrheit bewahren, sollte ein Vorbild an Tugend und ein Muster an Ehrfurcht sein. Alles war so geregelt, dass es in höchst vorteilhafte Umstände versetzt wurde, damit es dieser hohen Berufung, dieser herrlichen Erwählung, entsprechen konnte. Das barg große Verantwortung in sich, an sich aber war es eine ganz besondere Segnung, für die das Volk zu tiefster Dankbarkeit verpflichtet war. Zu Recht hört deshalb dieses Lied mit einem jubelnden, aber auch feierlichen Halleluja-Ruf auf. »Preiset den HERRN!« Wenn eine solche Geschichte Israel nicht zum Loben brachte, was dann?