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Predigten zu Prediger 7,3
Bei traurigem Angesicht ist es dem HErrn wohl
Wer wüsste nicht, dass unsere traurigsten Tage zu unseren besten gehören? Wenn Lächeln unser Angesicht umspielt und wir leichten Fußes über die blumigen Wiesen hüpfen, da muss dabei oftmals unser Herz darben. Die immer aufgeräumte, fröhliche Seele verfehlt die tieferen Seiten des Lebens. Sie hat ihren Lohn und ist bis zu einem gewissen Grade befriedigt; obwohl dieser Grad kein hoher ist. Dabei kommt aber das Herz zu kurz, das für die höchsten Höhen und für die tiefsten Tiefen angelegt ist; es bleibt unentwickelt und unversehens ist das Lebenslicht herabgebrannt, ohne dass die tiefsten Saiten der Freude angeschlagen worden waren. „Selig sind, die da Leid tragen.“
Die Sterne scheinen am hellsten in den dunkeln Winternächten. Auf den fast unerreichbaren, mit Schnee und Eis gekrönten Höhen entfaltet die Enziane ihre entzückendste Farbenpracht. Es ist, als ob die Verheißungen erst durch die Kelter des Leidens hindurchgehen müssten, um ihren köstlichsten Saft zu spenden. Schmerz bringt uns dem Mann der Schmerzen am nächsten und ist das sicherste Mittel, uns seine liebende Teilnahme zuzuwenden. Nur die da traurig gewesen sind, wissen wie zärtlich Er trösten kann. Indem sich die Türe der Erdenfreude aufschließt, öffnet sich das Fenster gegen die Seligkeit der unsichtbaren Welt der Ewigkeit. Wenn Trauer dein Angesicht bedeckt, dann wird Jesus einziehen in dein Herz und wird es wieder erfreuen, nachdem du so lange Unglück leidest.
Ist dein Angesicht heute traurig? Erfährst du bittere Prüfungen? Sei nur gutes Mutes. Der Schmerz, der dein Angesicht trübt, wird schließlich Freude werden. Diese Trübsal schaffet eine ewige und über alle Maßen wichtige Herrlichkeit; – und der Tag ist nicht fern, da Gott abwischen wird die Tränen von allen Augen.