10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...
Predigten zu Prediger 12,10
Der Prediger suchte, dass er fände angenehme Worte
Ein weiser Prediger oder Lehrer begnügt sich nicht damit, dass er das Volk unterrichtet; er wird sich in die Lehre göttlicher Weisheit vertiefen und sie der Ordnung nach festzustellen trachten. Ist dies geschehen, so wird er suchen, sie in angenehmen Worten vorzutragen. Wir müssen es uns angelegen sein lassen, „goldene Äpfel“ darzubieten; nicht weniger Sorgfalt aber dürfen wir auf die „Silbernen Schalen“ verwenden. Nicht etwa, dass wir uns die Schönheit der Sprache zum Ziel setzten; haben wir aber hohe und heilige Gedanken in uns aufgenommen, so müssen wir ihnen auch einen würdigen Ausdruck geben. So dass das königliche Wort von entsprechender Form getragen sein möge. Sind wir Haushalter Gottes, die seinen Kindern die Nahrung vorlegen sollen, so muss dies in der richtigen Weise geschehen; das Linnen muss rein sein und der Tisch schön gedeckt.
Beachten wir aber dennoch, dass „die Worte der Weisen sind wie Stacheln und Nägel.“ Sie müssen gespitzt sein, um jeweilen zu einer Aufgabe anzuspornen, oder auch im Gedächtnis fest zu haften. Jede Predigt, jede Rede sollte Kernpunkte haben. Es ist richtiger, die Zuhörer zur Aufmerksamkeit zu nötigen und sie zu fesseln, als ihren Ohren wohlzugefallen. Wir dürfen an unseren Worten nicht so lange künsteln, bis nichts mehr da ist, das die Gewissen bewege, oder die Herzen verwunde.
Die Worte, die zur Verkündigung göttlicher Wahrheit am geeignetsten sind, hat unser großer Hirte uns selbst gegeben. Durch Ihn sind wir reich gemacht, nicht nur in aller Erkenntnis, sondern auch in allen Worten. Er, der den Mund gemacht hat, kann auch seine Worte darein legen. Bitten wir Ihn, dass Er mit uns rede, damit wir dann den Ton seiner Stimme weiter tragen können, hat Er uns doch verheißen, dass nicht wir reden sollen, sondern der Geist unsers Vaters werde durch uns reden.