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Predigten zu Philipper 2,2

"so erfüllet meine Freude, dass ihr einerlei gesinnt seid, dieselbe Liebe habend, einmütig, eines Sinnes,"

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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EIN AUFRUF ZUR EINIGKEIT

Der Apostel Paulus war ein großartiger Theologe, was erklärt, warum er oft wichtige Lehrthemen ansprach. Er widersprach der Gesetzlichkeit der Judaisten (Phil 3,2) und den liberalen Ansichten falscher Lehrer gleichermaßen (Phil 3,18-19). Er wusste, dass derartige Dogmen die Lehre von der Errettung und das Leben der Gemeinde gefährdeten. Ebenso erkannte er aber auch die Gefahr, die sich hinter der Uneinigkeit verbarg. Denn solche Konflikte sind kräfteraubend und zerstören das Zeugnis der Gemeinde. Es gibt genug Feinde Christi, die nur darauf lauern, die Gemeinde in Verruf zu bringen.

Es scheint, als ob das gute Zeugnis der Gemeinde in Philippi drauf und dran war, ein Opfer von Parteiungen und Uneinigkeit zu werden. Darum wies Paulus sie an: „Wandelt nur würdig des Evangeliums des Christus, damit ich, sei es, dass ich komme und euch sehe oder abwesend bin, von euch höre, dass ihr fest steht in einem Geist und mit einer Seele zusammen für den Glauben des Evangeliums kämpft“ (Phil 1,27). Wir haben alle denselben Geist, der in uns wohnt, also gibt es keinen Anlass zu Uneinigkeit.


Autor: Carl Eichhorn (* 11.07.1810; † 08.02.1890) deutscher lutherischer Pastor
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Einheit der Gläubigen ist des Apostels heißer Wunsch

"Erfüllet meine Freude, dass ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und einhellig seid!"

Wenn die Christen für sich bleiben und nicht in engere Verbindung miteinander treten, entsteht freilich keine Uneinigkeit und kein Zerwürfnis. Es fehlen die Berührungsflächen, darum gibt's auch keine Reibungen. Aber wenn man zusammenlebt, dann tauchen so leicht Misshelligkeiten auf. Es gibt Verstösse gegen die Liebe, Entfremdungen, Gehässigkeiten. Und das ist kein Wunder. Denn von Natur hat jeder seinen eigenen Kopf. Viele Köpfe, viele Sinne! Jeder behauptet sein Recht und will sich nichts gefallen lassen, nicht nachgeben, sich vom andern nicht unterdrücken und in die Ecke schieben lassen. Jeder trägt von Natur Ansprüche mit sich herum, Ansprüche auf Rücksicht, auf gebührende Beachtung, auf Dank. Und wenn diesen Ansprüchen nicht genügt wird, entstehen Bitterkeit und Unmut. Wir sind ferner alle von Natur geneigt, uns zu überschätzen und allzuviel von uns zu halten. Daraus entspringen so viel Empfindlichkeit, Gereiztheit und Zank. Wieviel Ursache zur Erbitterung liegt im Eigennutz und in der Habsucht! Wenn jeder nur an sich denkt und für sich zusammenraffen will, entsteht ein Krieg aller gegen alle. So sehen wir's, wenn wir ins Leben hineinblicken. Der äußere Krieg ist zu Ende, der innere Krieg im Leben der Völker gegeneinander und in den einzelnen Völkern geht um so mehr fort. Es ist das größte Meisterstück der Wundergnade Gottes, wenn verschiedenartige Menschen zu wirklicher Eintracht verbunden werden. Der Apostel freut sich über die Einmütigkeit der Christen. Sein Schmerz ist, wenn sie nicht in Liebe einander tragen und fördern. Unser Haupt Jesus Christus wird erquickt durch die Liebeseintracht seiner Glieder. Am letzten Abend seines Erdenlebens war es sein inständiges Flehen zum Vater, dass sie alle eins sein möchten. Durch Streit und Gehässigkeiten schaden wir uns selbst, schädigen uns gegenseitig, betrüben den Heiligen Geist und unser Haupt Jesus Christus. Durch Eintracht erfreuen wir Jesus und alle wahren Gotteskinder. Die Hauptursache alles Getrenntseins und Widereinanders im Volke Gottes ist das Weitwegsein vom Herrn. Wie in einem Kreis zwei Punkte, je näher sie dem Mittelpunkt sind, auch untereinander näher sind, so ist es auch in der Gemeinschaft des Volkes Gottes. Je näher man dem Heiland ist, d.h. je christusähnlicher man in seinem Wesen ist, desto besser versteht und liebt man sich auch untereinander. Ist man ganz beim Zentrum Christus, so ist man auch ganz nahe beieinander. Darum näher zum Herrn, dann kommt das brüderliche Nahesein von selbst.