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Predigten zu Philipper 1,11
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Fruchtbringen ist die Nagelprobe für den wahren Gläubigen.
"... erfüllt mit der Frucht der Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus ist"
Nach lebensbedrohenden Situationen sagen die Menschen oft: "Ich sah mein ganzes Leben vorüberfliegen." Daran muss man bei Philipper 1,11 denken. "Die Frucht der Gerechtigkeit" ist das, was in dir gewirkt wurde, wenn du aus Liebe handelst, der Vollkommenheit nachstrebst und integer lebst. Dazu gehört jede Haltung und Handlung, die dem göttlichen Beurteilungsmassstab genügt.
"Erfüllt" spricht von etwas, das in der Vergangenheit geschehen ist, aber bleibende Ergebnisse hervorbringt. Bei deiner Bekehrung wurde der Same der Gerechtigkeit in dich gepflanzt. Er bringt dein ganzes Leben hindurch Früchte der Gerechtigkeit. Am Tage Christi wird diese Frucht deine Errettung bestätigen.
Fruchtbarkeit ist noch immer die Nagelprobe wahrer Errettung gewesen. Der Herr Jesus sagt: "Wenn ihr in meinem Worte bleibt, so seid ihr wahrhaft meine Jünger" (Joh. 8,31). Als Johannes der Täufer seine Nachfolger ermahnte, "würdige Früchte der Buße" zu bringen (Lk. 3,8), sprach er von guten Werken (die Verse 10-14). Paulus sagt: "Wir sind sein [Gottes] Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, auf dass wir in ihnen wandeln sollen" (Eph. 2,10). Johannes sagt, dass alle, die in Christus bleiben, schuldig sind, selbst so zu wandeln, wie Er gewandelt hat (1. Joh. 2,6).
Geistliche Frucht kannst du nicht aus dir selbst hervorbringen. Sie kommt "durch Jesus Christus" (Phil. 1,11). Er selbst sagt: "Bleibet in mir und ich in euch. Gleichwie die Rebe nicht von sich selbst Frucht bringen kann, sie bleibe denn am Weinstock, also auch ihr nicht, ihr bleibet denn in mir. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, dieser bringt viel Frucht, denn außer mir könnt ihr nichts tun" (Joh. 15,4-5).
Du bist erlöst, um Gott durch gerechte Taten zu verherrlichen. Mache das für heute zu deinem vordringlichsten Ziel.
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Gott verherrlichen, heißt Ihn in Worten und Taten widerzuspiegeln.
"... zur Herrlichkeit und zum Preise Gottes"
Das Gebet des Paulus in Philipper 1,11 schließt mit einer Erinnerung daran, dass Liebe, Vollkommenheit, Integrität und Gerechtigkeit Gott zu Herrlichkeit und Lob gereichen.
Die Ehre Gottes ist ein immer wiederkehrendes Thema in den Schriften des Paulus und das zu Recht, denn sie stellt die höchste Priorität für einen Christen dar. Aber was ist Gottes Ehre und was bedeutet es, Ihm Ehre zu bringen? Immerhin ist Er doch von unendlicher Herrlichkeit in sich selbst, so dass wir Ihm nichts hinzuzufügen vermögen. Auch kann Seine Ehre nie gemindert werden, so dass sie ergänzt oder vermehrt werden könnte.
In 2. Mose 33,18-19 sagt Mose zu Gott: "Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen! Er [Gott] antwortete: Ich werde all meine Güte an deinem Angesicht vorübergehen lassen und den Namen Jahwe vor dir ausrufen. Ich werde gnädig sein, wem ich gnädig bin und mich erbarmen, über wen ich mich erbarme." Damit sagt Gott, dass Seine Herrlichkeit die Zusammenfassung Seiner Eigenschaften ist.
Das lässt den Schluss zu, dass du Gott verherrlichen kannst, indem du Seine Eigenschaften in deinem Leben offenbarst. Wenn andere in dir göttliche Eigenschaften wie Liebe, Barmherzigkeit, Geduld und Freundlichkeit sehen, bekommen sie ein immer klareres Bild von Gott. Das ehrt Ihn. Darum solltest du auf dein Verhalten und auf dein Tun Acht geben. Paulus ermahnt den Timotheus, den Gläubigen ein Vorbild zu sein in "in Liebe, im Glauben, in Keuschheit" (1. Tim. 4,12). Das sollte für jeden Gläubigen gelten!
Ein anderer Weg, Gott zu ehren, ist, Ihn zu preisen. David sagt: "Gebt dem Herrn Herrlichkeit und Kraft! Gebt dem Herrn die Herrlichkeit seines Namens, betet den Herrn an in heiliger Pracht! ... In seinem Tempel ruft alles: Herrlichkeit!" (Ps. 29,1-2.9).
Du kannst der Herrlichkeit Gottes nichts hinzufügen, sie aber in Wort und Tat proklamieren. Welches Gottesbild sehen andere in dir? Verherrlicht dein Leben Gott?
"Erfüllet mit Früchten der Gerechtigkeit, die durch Jesum Christum geschehen in euch zu Ehre und Lobe Gottes."
Früchte der Gerechtigkeit, d.h. ganz natürlich gewachsene Wirkungen des neuen Lebens, der erfahrenen Gnade Jesu Christi, kenne ich auch; an andern Christen und mir selbst konnte ich einzelne derselben sehen. Aber "erfüllet"? Wohl habe ich einige reife, geläuterte Christen kennengelernt, bei denen die letzten Spuren der Selbstsucht für eines andern Auge getilgt schienen -wohl hatten sie viel Wirkungen der Gnade aufzuweisen, aber erfüllt, angefüllt, so dass für anderes kein Raum gewesen wäre - das habe ich noch nicht sehen dürfen. Vielleicht ist das ein Trost; sonst müssten wir Stümper verzagen. Oder es muss das Ziel stets höher sein als wir, sonst bliebe ja nichts zu Erstrebendes mehr übrig. Auf jeden Fall liegt hier das Wichtigste vor, wofür wir Gläubigen uns, je älter wir werden, am meisten interessieren: Was geschieht in mir durch Jesus? Wie kann ich ihm mehr Raum und Möglichkeit zum Wirken in mir schaffen? Das wenige, von dem wir nach ehrlicher Selbstprüfung sagen mussten, dass es nicht aus unserm Fleisch und Blut stammte, sondern von ihm gewirkt war, erfüllt uns mit Dankbarkeit und steigert die Sehnsucht noch mehr. Uns aufgeben ist dann nicht so schwer, wenn wir ihn dafür gewinnen.Lieber Herr Jesus! Aus mir wächst Heiliges nicht hervor, darum bitte ich dich, brich du Breschen, damit dein Strom hereinfluten kann und deine Segnungen mich fruchtbar machen für dein Reich. Amen.
Es muss euch auffallend sein, dass vornehmlich in den apostolischen Briefen es den Anschein hat, als werde darin die volle Gnade vorgehalten und ein Menschenkind ganz vom Gesetze abgebracht, und als werde dann wiederum so hart gehalten auf allerlei, was gleichsam zu dem Gesetz zurückzuführen scheint, oder auf allerlei, wodurch alle Verheißung wiederum an Bedingungen geknüpft wird, so dass man fortwährend gleichsam von der einen Stelle, auf welche man sich als auf ein teures evangelisches Wort hatte stützen können, zurückgeworfen wird auf eine andere Stelle, in welcher von uns gefordert wird, was wir doch nicht leisten können. Wir finden dieses nicht allein in den apostolischen Briefen und in der ganzen heiligen Schrift, sondern so liegt es auch bei einem jeglichen, der den Geist Christi hat. Der natürliche Mensch, wenn er auch den Namen hat, dass er wiedergeboren ist und sich selbst auch damit schmeichelt, kann nie klug daraus werden. Ein jeglicher, der das Leben hat, welches aus Gott ist, kommt mit der Gnade, wo der natürliche Mensch mit Gesetz kommt, und kommt mit Gesetz, wo der natürliche Mensch die Gnade behaupten will. Darum wird alles, was aus Geist geboren ist, bei allem, was Fleisch ist, bald als ein Gesetzbestreiter, bald als ein Vollkommenheitstreiber erscheinen. Wer aber belehrt sein will, der soll es wissen, dass es den Aposteln und Propheten und allen, die das Zeugnis Jesu Christi bezeugt haben, um das Gesetz ihres Gottes zu tun gewesen ist, und so geht es jedem, der aus Gott geboren ist, noch jetzt um Gottes Gesetz, dass dasselbe bewahrt und erfüllt sei.
Wie hab' ich dein Gesetz so lieb, o Herr!
Den ganzen Tag ist's meine Seelenspeise.
Weiser als meine Feinde,
hast du mich durch dein Gebot gemacht.
Ja, dein Gebot erleuchtet täglich mehr;
es bleibt mein Schatz auf meiner Pilgerreise.
Allein der wahre Gläubige kann Werke hervorbringen. Dieser Satz scheint in Widerspruch mit manchem Wort der Schrift zu sein, wonach er es nicht kann. Es ist hier aber von einem Können die Rede, wie solches bezeugt wird zum Troste aller Aufrichtigen, die, ihres eigenen Unvermögens völlig bewusst, sich als Unfruchtbare anklagen, auch sich ungeheuchelt für Unfruchtbare halten, darum weil sie nicht sehen, dass sie etwas zustande bringen. Wie gerne möchten sie tun, was Gott will, aber sie rufen: Ach könnte ich nur, aber ich kann nicht. Eben in der Anerkennung ihrer Machtlosigkeit liegt ihre Macht, dass sie alles können, was sie nur wollen.
In dem Bekenntnis: Elender Mensch ich, liegt die Kraft, liegt das Können; denn hier ist ein Wegwerfen seiner selbst da, eine wahrhaftige Verdammung des eigenen Ich und alles dessen, was dem Worte Gottes entgegen ist. Da ist deshalb ein Klagen und Schreien zu Gott, und eben da kann man, obschon man nichts kann. Der Herr sagt zu dem Vater, der bei ihm um Genesung seines Kindes anhielt: Wenn du glauben kannst, wird es geschehen; alle Dinge sind möglich dem Glaubenden. Darauf antwortete der Vater in solcher Not, da er von Können hörte und wohl fühlte, dass er nicht glauben konnte: Ich glaube, Herr, komm meinem Unglauben zur Hilfe. Darum kann allein der wahre Gläubige Werke hervorbringen, die in Gott getan sind. Das kann ein anderer, der um Lohn dient, ihm nicht nachmachen.
In allen meinen Taten
lass ich den höchsten raten,
der alles kann und hat;
er muss zu allen Dingen,
soll's anders wohl gelingen,
uns selber geben Rat und Tat.
Ich wiederhole es, dass der wahre Gläubige alle Werke hat; denn so steht hier geschrieben: Erfüllt mit Früchten der Gerechtigkeit. Was mit etwas erfüllt ist, hat keinen Mangel an irgend etwas, sondern ihm ist alles zur Hand; und so ist es auch bei dem wahren Gläubigen. Bei ihm wird man alles im Überfluss finden, die volle Krone der sogenannten acht christlichen Haupttugenden, welche man 2. Petr. 1 verzeichnet findet. Er kann es den Teufeln und den falschen Brüdern nicht gewonnen geben, dass Gott nicht ein Wahrmacher seines Wortes bei ihm sein würde. Diesen Glauben gibt er nie dran. Mit einem stählernen Mut hält er sich an seinen Gott, wenn Gott ihn auch im Stich zu lassen scheint, und er hält fest an seiner Frömmigkeit, auch wenn alle Teufel ihm zurufen: Segne Gott und stirb. Er beharrt bei Gottes Verheißungen, selbst wenn Gott ihn töten würde; er würde ein von Christo Verbannter sein und sich in die Hölle werfen lassen können, um wenigstens noch etliche der Verlorenen zu retten.
Erfüllt mit Früchten steht der wahre Gläubige da, lauter und unanstößig auf den Tag Christi, und es sind eitel Früchte der Gerechtigkeit, womit er erfüllt ist. Ja, das ist es eben. Gerechtigkeit ist die Wurzel, woraus alles hervorgeht, hervorgehen muss, und wie die Pflanze auch zertreten wird, gewiss auch hervorblüht.
Ein Baum, am Bach gepflanzt, strebt hoch empor,
bringt Blüt' und Frucht zur rechten Zeit hervor,
steht unentlaubt, mit hoher Pracht geschmücket,
dass sich an ihm der Wanderer erquicket.
So grünet der Gerechte jederzeit;
er lebt und wächst, und all sein Tun gedeiht.
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Gottes Wille: Weniger ich, mehr Er
Einige Christen widmen sich, wie mir scheint, gern endlosen Gesprächen über das tiefere geistliche Leben, so, als sei das eine neue Art des Vergnügens und der Unterhaltung. Tatsächlich reden viele Leute über diese Sache; aber niemand scheint Gott zu erkennen und um Seiner selbst willen lieben zu wollen! Wann begreifen wir endlich, dass Gott dieses tiefere Leben ist? Jesus Christus selbst ist dieses tiefere Leben, und wenn ich mich in die Erkenntnis des Dreieinigen Gottes versenke, erhebt sich mein Herz zu der heiligen Freude, mit Ihm Gemeinschaft zu haben. Das bedeutet: Ich nehme ab, und Gott nimmt zu – so vertieft sich mein geistliches Leben, und ich werde gekräftigt in der Erkenntnis Seines Willens. Ich denke, dass Paulus daran dachte, als er seinen großen Herzenswunsch niederschrieb: »… um Ihn zu erkennen!« Er drückte damit mehr als den Wunsch nach näherer Bekanntschaft aus – er sehnte sich nach der vollen Gemeinschaft mit Gott, der in Seinem Erlösungsplan verankert ist. Gott hat ursprünglich den Menschen nach Seinem Bilde geschaffen, sodass er in einzigartiger Weise mit Gott Gemeinschaft haben kann, und zwar in einem Maße, das jedem anderen Geschöpf verwehrt ist. Wegen der Sünde hat der Mensch diese Erkenntnis, diesen täglichen Umgang mit Gott verloren, und sein Herz wurde verfinstert. Aber Gott hat sündigen Menschen eine zweite Möglichkeit eröffnet: Durch das Verdienst des Erlösers können sie errettet werden, weil sie nach dem Bilde Gottes geschaffen sind und weil Gott Seine ewige Liebe zu den Menschen dadurch bewies, dass Er Seinen Sohn für sie dahingab.
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Sympathische Heilige
Viele Christen übersehen die Tatsache, dass wir, wenn wir vom Heiligen Geist geleitet werden und die Liebe Gottes weitergeben, die diese Welt braucht, zu »sympathischen Heiligen« werden.
Befremdlich und schön dabei ist, dass wirklich sympathische und liebenswerte Heilige nichts von ihre Attraktivität wissen. Die großen Heiligen der Vergangenheit wussten nicht, dass sie große Heilige waren. Wenn es ihnen jemand gesagt hätte, hätten sie es nicht geglaubt. Doch die Menschen in ihrer Umgebung wussten, dass Jesus in ihnen Sein Leben verwirklichte.
Ich denke, wir schließen uns den sympathischen Heiligen dann an, wenn uns klar und deutlich bewusst wird, was Gott in Jesus Christus tat. Wir schließen uns ihnen an, wenn wir beginnen, Gott anzubeten, weil Er der ist, der Er ist! Gott ist kein armer Schlucker, Er ist kein frustrierter Chef, der nicht genügend Mitarbeiter findet. Lasst uns nicht vergessen, dass Gott niemals auf nur einen von uns angewiesen war - auf keinen einzigen! Doch wir tun so, als wäre Er von uns abhängig und ma- chen eine große Sache daraus, dass wir »für den Herrn arbeiten«! Gott versucht, uns dorthin zurückzurufen, wozu Er uns erschaffen hat: Ihn anzubeten und uns ewiglich an Ihm erfreuen!