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Predigten zu Offenbarung 8,3

"Und ein anderer Engel kam und stellte sich an den Altar, und er hatte ein goldenes Räucherfaß; und es wurde ihm viel Räucherwerk gegeben, auf dass er Kraft gebe den Gebeten aller Heiligen auf dem goldenen Altar, der vor dem Throne ist."

Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Und ein anderer Engel kam und stellte sich an den Altar, und er hatte ein goldenes Räucherfass; und es wurde ihm viel Räucherwerk gegeben, auf dass er Kraft gebe den Gebeten aller Heiligen auf dem goldenen Altar, der vor dem Throne ist."

Wir glauben, dass der Engel in diesem Vers niemand anders ist als der Herr Jesus Selbst. Und Sein Dienst hier ist voller Trost und Ermutigung für uns.

Was tut Er? Er nimmt die Gebete aller Heiligen, fügt Seinen kostbaren Weihrauch hinzu, und bringt sie so vor Gott den Vater.

Wir wissen nur allzu gut, dass unser Gebet und Lobpreis äußerst unvollkommen ist. Wir verstehen es nicht, so zu beten, wie wir eigentlich sollten. Alles was wir tun, ist mit Sünde, mit falschen Motiven, mit Selbstsucht befleckt.

"Über die heiligsten Stunden, die wir im Gebet auf unseren Knien verbringen, Über die Zeiten, wenn wir am meisten meinen, dass unsere Loblieder Dir gefallen, O Erforscher der Herzen, giess Deine Vergebung über sie aus."

Aber bevor unsere Anbetung und Fürbitte vor Gott den Vater kommt, geht sie über den Herrn Jesus. Er entfernt jede Spur von Unvollkommenheit, so dass sie völlig tadellos ist, wenn sie schließlich den Vater erreicht. Und noch etwas Wunderbares geschieht dabei. Mit den Gebeten der Heiligen opfert Er das Räucherwerk. Der Weihrauch spricht von der wohlriechenden Vollkommenheit Seiner Person und Seines Werkes. Das ist es, was unsere Gebete letztlich wirksam macht.

Was für eine Ermunterung sollte uns das sein! Wir sind uns nur zu deutlich bewusst, wie stümperhaft unser Gebet ist. Wir machen die Regeln der Grammatik nieder, drücken uns alles andere als gewählt aus und sagen oft lehrmässige Absurditäten. Aber das braucht uns nicht vom Gebet zu entmutigen. Wir haben einen Großen Hohenpriester, der all unsere Kommunikation mit dem Vater überarbeitet und reinigt.

Mary Bowley erfasst diese Wahrheit in dichterischer Form:

Viel Weihrauch steigt empor Vor den ewigen Thron; Gott beugt Sich in Gnade hernieder Um jedes schwache Seufzen zu hören; Zu allen unseren Gebeten und Lobpreisungen Fügt Christus Seinen kostbaren Wohlgeruch hinzu, Und Seine Liebe hebt das Rauchfass, All diese Düfte zu verbreiten.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Ihm ward viel Räucherwerk gegeben, dass Er es gäbe zum Gebete aller Heiligen

Die verschiedenen Reihen von sieben – seien es Leuchter, Siegel, Posaunen oder Schalen, werden allemal durch eine damit zusammenhängende Erscheinung Christi eingeführt. Hier werden die sieben Posaunen zurückgehalten, bis dies erhabene Bild des Erlösers vor uns tritt, als ein unverwischliches Gemälde im Rahmen der Heiligen Schrift. Es ist nicht befremdlich, dass Er hier die Gestalt eines Engels annimmt. In den Zeiten vor seiner Menschwerdung, hatte Er oftmals diese Verhüllung erwählt. Und was die Ihm hier zugeschriebene priesterliche Handlung betrifft, so hat Er sich dies, in der jetzigen Zwischenzeit zur gewohnten Aufgabe gemacht. Er erscheint vor Gott für uns. Er ist in das Allerheiligste eingegangen, um dort für uns Fürbitte zu tun. „Einen solchen Priester mussten wir haben, der ein Pfleger wäre des Heiligtums und der wahrhaftigen Hütte, welche Gott aufgerichtet hat und kein Mensch.“ Weil Er nun, als Hoherpriester, etwas zu opfern haben muss, so werden Ihm die Gebete, die Danksagungen und Gaben der Heiligen gegeben, dass Er sie vermenge mit dem Räuchwerk seines eigenen Verdienstes, und sie darlege auf den goldenen Altar, der vor dem Throne Gottes steht. So oft wir zu Gott nahen im Namen Jesu, wagen wir es zu tun, auf Grund dieses priesterlichen Opfers, des Räuchwerks und der Macht dieser Fürbitte.

Unsere Gebete erscheinen uns oft durch und durch unwürdig, vor Gott gebracht zu werden. Wie können wir wagen zu glauben, dass sie dem heiligen Gott wohlgefällig seien? Ja, ich gebe es zu; es ist nur allzu wahr. Aber vergessen wir doch nicht, dass jeder Bitte viel Räuchwerk beigegeben wird. Jesus hat sich selbst Gott dargegeben, und gibt sich Ihm beständig dar für uns, als Opfer und Gabe, zu einem süßen Geruch.