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Predigten zu Offenbarung 1,14

"sein Haupt aber und seine Haare weiß wie weiße Wolle, wie Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme,"

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Seine Augen waren wie eine Feuerflamme und seine Füße gleich schimmerndem Erz."

In der Offenbarung zeigt uns Gott seinen Sohn von einer Seite, die in den Evangelien noch verborgen geblieben ist. In den Evangelien sehen wir Jesus als den Erlöser, in der Offenbarung als den König. Das eine Mal wird seine Liebe, das andere Mal seine Majestät dargelegt. Im Evangelium lassen seine sanften Augen Petrus in Tränen ausbrechen; in der Offenbarung sind sie wie Feuerflammen. Dort war seine Stimme sanft, wenn er die Schafe rief, und aus seinem Munde kamen milde Worte; hier ist seine Stimme beängstigend wie großes Wasserrauschen, und aus seinem Mund geht ein scharfes, zweischneidiges Schwert hervor, das seine Feinde zu Boden streckt. Es genügt nicht, dass wir Jesus als Lamm Gottes und als Erlöser der Welt kennen; wir müssen ihn auch als Gottes König, als Richter begreifen. Wenn wir ihn als Erlöser sehen, sagen wir: "Wie liebenswert!" und lehnen uns an seine Brust; erblicken wir ihn als Herrscher, dann können wir nur sagen: "Wie furchtbar!" und ihm zu Füßen fallen.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Seine Augen waren wie eine Feuerflamme.

Seine Augen sind wie Feuerflammen; sie durchdringen alles, decken alles Lichtscheue auf. Er sieht hinein in alle Verborgenheit des Lebens, er sieht in die tiefste Verzweiflung der Sünde, er sieht die leisesten Regungen der Selbstsucht. Alle Entschuldigungen, mit denen wir uns am liebsten vor uns selbst entschuldigen, können vor ihm nicht bleiben. Vor seinen Augen liegt unser Leben wie ein aufgeschlagenes Buch. Aber es sind dieselben Augen, die um uns geweint, die in Gethsemane Tränen vergossen haben uns zugut. Es sind dieselben Augen, die im Tode gebrochen sind und auf die ganze Welt voll Erbarmen herniedergeschaut haben. Und wenn wir erbeben bei dem Gedanken, dass er durchschaut bis auf den Grund – sind auch die Blicke wie verzehrendes Feuer, sie können nie teilnahmslos auf uns ruhen, nie ohne unendliches Erbarmen. Sein teilnehmendes Auge soll uns trösten. Es mag alles ans Licht kommen, wenn nur ein Blick uns trifft, von dem St. Lukas spricht: Er sah ihn an und es jammerte sein. Seine Augen sind die Augen der Treue