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Predigten zu Offenbarung 15,3
Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König aller Zeiten
Hier tritt uns die Geschichte der Erlösung Israels aus der Hand Pharaos, am Ufer des Roten Meeres entgegen, übersetzt in die Bildersprache der Ewigkeit. Binnen kurzem werden die Heere Gottes hervorgehen aus dem lange auf ihnen lastenden Druck; durch Leiden werden sie überwinden; siegreich werden sie dastehen vor dem Tier, vor seinem Bilde und der Zahl seines Namens. Hinter ihm breitet sich das Meer der Zeiten aus, still und ruhig; kein Sturm bewegt mehr seine Wellen, so dass es aussieht wie gläsern; beim Morgenglanz der Ewigkeit scheint es wie in Feuer getaucht zu sein. Feuer ist hier wahrscheinlich das Sinnbild der Heiligkeit göttlicher Gerichte.
Als Israel seine Bedränger tot am Ufer liegen sah, brach es aus in begeisterten Lobgesang: „Singet dem HErrn, denn Er hat eine herrliche Tat getan!“ Aber dieser Siegesjubel, obwohl von einer ganzen Nation angestimmt, ist nur ein Flüstern, im Vergleich mit dem Gesang, der wie mit Donnerstimmen ertönen wird von den Heiligen aller Zeiten. Die unter der Führung Mosis standen, und die Nachfolger des Lammes, mit allen heiligen Seelen, die überwunden haben, werden diesen ungeheuren Chor bilden. So erhaben auch das Lied Mosis war, so kommt es doch diesem Lobgesang an Großartigkeit nirgends gleich. Hier stehen die Heiligen Gottes auf dem Vorsprung der Ewigkeit, von wo aus sie – dazu erzogen, die Gerechtigkeit und Heiligkeit der Regierung Gottes in allen Einzelheiten zu unterscheiden – die ganze Geschichte göttlicher Führungen überblicken können. Da beten sie den HErrn an, als den König alter Zeiten und preisen Ihn, dass alle seine Wege gerecht und wahrhaftig gewesen sind. Welch ein Zeugnis! Welche unbedingte Anerkennung göttlicher Weisheit und Liebe!