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Predigten zu Nehemia 1,2
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Im Königsschloss in Susan wohnte Nehemia. Er hat eine hohe Stellung im Perserreich. Da kommt eines Tages Besuch. Es sind Leute vom alttestamentlichen Gottesvolk, ehemalige Verbannte aus der babylonischen Gefangenschaft, die in Jerusalem in „großem Unglück und Schmach" leben.
Wir können uns gut denken, dass dieser Besuch dem hohen Staatsbeamten Nehemia gar nicht angenehm war. Diese Leute erinnerten ja alle Welt daran, aus welch armen Verhältnissen Nehemia selbst kam. Er war doch Glied eines verachteten Volkes. Und diese Leute brachten durch ihren Besuch vor allen Leuten in Erinnerung, dass Nehemia nicht den Göttern Persiens diente, sondern dem Gott Israels.
Und war ihr Besuch nicht schon dadurch peinlich, dass diese Armen gar nicht zu dem vornehmen Nehemia passten!? Wir könnten uns gut denken, dass Nehemia diesen Leuten aus dem Wege ginge. Aber – er tut es nicht. Im Gegenteil: Er nimmt sie auf, er macht ihre Sorge zu seiner Sorge. Er hilft ihnen und bekennt sich offen zu ihnen. Dieser Mann Nehemia stand recht. Daran zeigt sich der Christenstand, wie man zu den „Brüdern" steht. Johannes sagt: „Wir wissen, dass wir vom Tode zum Leben gekommen sind; denn – wir lieben die Brüder." Wer Jesus liebt, liebt auch die Gemeinde. Wer den Herrn will, muss auch „die Brüder" wollen. Amen.