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Predigten zu Micha 3,8
Ich aber bin voll Kraft und Geistes des HErrn
Zu keinem Beruf brauchen wir mehr Kraft des heiligen Geistes, als wenn wir Menschen von der Sünde überführen sollen. Niemand wird so sehr gehasst, als der aufrichtigste Freund. Gerade weil das Gewissen die Wahrheit unsers Zeugnisses bestärkt, darum grollt uns der Sünder ob unserer offenen Rede. Du magst die Sünde im allgemeinen so tief verurteilen, wie du willst; aber sobald deine Hand die offene Wunde, das gebrochene Glied berührt, da erfolgt ein heftiger Schrei der Entrüstung. In unseren Tagen ist es aber nötiger, als je, dass die Sünde beim Namen genannt werde; – aber nur, wer im Geist und in der Kraft eines Elias auftritt, kann das Amt Johannis des Täufers ausrichten.
Wir bedürfen der Kraft, mit der die Apostel Zeugnis ablegten von Jesu Christo. Es ist nicht schwer zu merken, ob ein Mensch in der Kraft des ewigen Gottes an die Sünder herantritt. Es fehlt uns so häufig die Urteilsfähigkeit, gröbere Vergehen von leichteren zu unterscheiden, und der Verbindung zwischen der Sünde und ihren Folgen auf die Spur zu kommen. Wir bedürfen einer geistlichen Macht, um den unvermeidlichen Widerstand, auf den wir stoßen, zu überwinden.
Alles dieses ist uns aber erschlossen, wenn wir erfüllt werden mit dem heiligen Geiste. Unser gen Himmel gefahrener HErr hat von dem Vater die Fülle des Geistes empfangen, damit Er Ihn allen denen mitteile, die an Ihn glauben; aber wir unsererseits müssen Ihn auch aufnehmen wollen. Begnüge dich nicht mit einigen wenigen Tropfen am Boden des Eimers; stelle dich unter die allezeit fließende Quelle, und verlange darnach, erfüllt zu werden. Am Pfingsttage wurden die Jünger plötzlich des heiligen Geistes voll; aber sie wurden auch beständig wieder erfüllt (Apgsch. 13,52 ff.) Die Fülle Gottes wird nur beschränkt durch den Empfänger.