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Predigten zu Matthäus 8,9
Ich bin ein Mensch, der Obrigkeit untertan, und habe unter mir Kriegsknechte
Der Glaube jenes Hauptmanns rief das Erstaunen Jesu hervor. Einmal, weil Er ihn bei einem solchen Manne fand. Dieser war ein Heide, der vom Abend hergekommen war, und sich nun mit Abraham zu Tische setzte im Königreich Gottes. Sodann: weil er so groß war: „Wahrlich, solchen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden."
Der römische Offizier wandte die ihm in der Armee bekannten Verhältnisse auf seine Beziehung zu dem Herrn Jesu an. Er wusste, dass er an sich, ohne Rücksicht auf seine Eingliederung in die Staatsform, keine Gewalt über andere Menschen haben würde. Wenn er zu einem sagte: komm, zu einem anderen: gehe, und zu seinem Knechte: tue das – und seinen Befehlen wurde augenblicklich gehorcht – so geschah, dies nur, weil auch er der über ihn gesetzten Obrigkeit gehorsam war. So lange er sich dieser Obrigkeit unterstellte, so war er ihr Stellvertreter, und sie nötigte dann andere ihm Gehorsam zu leisten.
Er wusste, dass Jesus von Nazareth sich allezeit seinem himmlischen Vater unterordnete; daher schloss er, dass Jesus die Macht Gottes handhaben könne, wie er die Gewalt Roms. Wie die Vollmacht der Cäsaren durch ihn auf andere überging, so würde die Herrschaft Gottes über Krankheiten, Dämonen und alle anderen Widerwärtigkeiten, durch Jesum ausgeübt werden. Welch ein tiefer Gedanke liegt hier zu Grunde! Lerne zu gehorchen, so wirst du herrschen. Gib dich rückhaltlos an Gott hin, so wird seine Macht dein Leben durchdringen. Stelle dich unter die Herrschaft Gottes, dann wirst auch du sagen können: komm, gehe, tue dies. Alles ist dem untertänig, der Jesu Christo dient. Unbedingte Hingabe an Gott, so wie ein Soldat seinem Vaterland ergeben ist, das ist die Bedingung der Macht.