Predigten zu Matthäus 7,25

DAS AUF FELS GEBAUTE HAUS

Das auf Fels gebaute Haus steht für ein Leben im Gehorsam, ein Leben, das sich selbst und die Welt von einem geistlichen Standpunkt aus betrachtet, so wie es in der Bergpredigt beschrieben wird. Es ist die Art von Leben, die sich mehr um die innere Gerechtigkeit sorgt als um die äußere Form. Es geht um Aufrichtigkeit im Gegensatz zu Heuchelei und um Gottes Gerechtigkeit im Gegensatz zu Selbstgerechtigkeit.

Das auf Fels gebaute Haus beschreibt einen Menschen, der Stolz und Werksgerechtigkeit abgelegt hat und stattdessen demütig Buße tut über seine Sünde. Ein solcher Mensch streckt sich mit Hilfe des Heiligen Geistes danach aus, durch die enge Pforte der Errettung zu gehen, um treu dem schmalen Weg Christi und seines Wortes zu folgen. Wer sein Leben auf Fels gebaut hat, vertraut dem Willen Gottes und setzt seine Hoffnung ganz auf sein Wort. Worauf hoffst du, und worin hast du dein Vertrauen gesetzt?

Da nun ein Platzregen fiel und ein Gewässer kam und wehten die Winde und stießen an das Haus, fiel es doch nicht; denn es war auf einen Felsen gegründet.

Der Sturm muss kommen, damit wir erfahren, wie reich wir sind, die Wasserwogen müssen ums Haus brausen, damit wir inne werden, wie sicher wir sind. In der Stunde, wo wir am Haus verzagen, weil wir’s wohl verdient haben, dass es einstürze, hören wir dann auch in Sturm und Wellen vertrautest klingende Rede: „Ich habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre.“ Und dann merkt man, Jesu Erbarmen macht die Armen reich, und, die ihr Haus bereits aufgegeben haben und ihr Leben dem Tod preisgeben mussten, die werden in einer Kürze errettet. Der Sturm vertauscht, der Regen hört auf und das Haus ist geblieben – erregt nur nicht selber die Wellen, bringt nur nicht selber die Stürme, alles übrige wird der Grund tragen und der Herr versehen.