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Predigten zu Matthäus 6,25
Der Herr Jesus hat gesagt und dabei bleibt es, dass dieses Leben mehr ist als die Speise, und der Leib mehr als die Kleidung. Das eine hat er gemacht, so hat er das andere auch geschaffen. Der Mensch lebt nicht von seinem Überfluss, sondern von jedem Wort Gottes. Wo man also für seine Seele wacht, da ist Gott der Herr ein treuer, guter, gnädiger, barmherziger Vater, der sein Kind nicht allein in der höchsten Not bewahrt, sondern der auch will, dass sein Kind auf dieser Erde spiele und es darauf gut habe. Gott der Herr ist nicht neidisch; er will nicht, dass man mit gesenktem Haupte einhergehe, sondern dass man froh und frisch, mit gutem Gewissen durch dieses Leben komme. Und eben, weil er das will, warnt und ermahnt er uns, dass wir doch nur denken sollen: Wo bleibt meine köstliche Seele? auf dass sie geborgen sei im Bündlein des Lebens, in dem Blute Jesu Christi, des Lammes Gottes. Und wenn wir darauf aus sind, erfahren wir, dass, wo für uns kein Lösegeld da ist, und all unser Gewinn, namentlich in dem letzten Stündlein uns Verlust ist, dann dennoch das Lösegeld da ist, welches unsere Seele losgekauft hat und hineingesetzt in die ewige Freude der Herrlichkeit bei Jesu und seinen heiligen Engeln.
Was unser Gott geschaffen hat,
das will er auch erhalten,
darüber will er früh und spat
mit seiner Gnade walten.
In seinem ganzen Königreich
ist alles recht und alles gleich.
Gebt unserm Gott die Ehre!
Zitate von Adolf Schlatter anzeigen
Quält euch nicht mit dem, was ihr zur Erhaltung des Leibes braucht; ist das die Meinung Jesu? Ja. Aber sein Wort sagt uns noch mehr. Die Qual, mit der wir uns ängsten, bis wir die Lebensmittel haben, nimmt uns Jesus ab. Er kann uns aber von der Qual nicht befreien, wenn er nicht unser Begehren stillt. Spricht er von den Sorgen, so sind das nicht nur die bekümmerten Gedanken, die dann entstehen, wenn wir kein Brot und keinen Rock haben oder doch sie nicht so haben, wie wir sie uns wünschen, sondern das sind auch die begehrlichen Gedanken, die gierig nach dem fragen, was wohl auf den Tisch kommen wird und was wir als Schmuck und Ehrenzeichen um uns legen wollen. Die Sorge, von der Jesus spricht, nimmt mit dem Besitz nicht ab, sondern zu; denn sie erfaßt den Menschen mit Gewalt, wenn er in der gottlosen Nacht verweilt. Dass wir die Nahrung und Kleidung bedürfen, das hat Jesus nicht vergessen. Wir bedürfen sie wie die Tiere, die nicht vergeblich nach der Nahrung suchen, weil sie dazu gerüstet sind, sie zu finden wie die Lilien, die mit ihrem herrlichen Gewand das salomonische Prachtkleid verdunkeln. Erwogen werden muss die Frage: was werden wir essen und anziehen? Mit jedem neuen Tag. Sie ist aber nicht mehr der heiße Funke, der unsere Begehrlichkeit in hellen Brand versetzt. Alle unsere Krankheiten heilt Jesus durch dasselbe Mittel. Unsere wilde, nach vielerlei greifende Begehrlichkeit löscht er dadurch aus, dass er uns den Vater zeigt, den gebenden Gott. Mit dem Glauben an ihn versetzt er uns in die Freiheit von der Sorge, sowohl von der, die sich bekümmert und ängstigt, als von der, die lüstern genießt. Mit dem Glauben endet nicht unsere Natürlichkeit und ihr Bedürfnis, endet auch nicht die Arbeit, die unserem Bedürfnis gehorcht; aber die Zerrüttung der Seele endet im Aufblick zum gebenden Gott. Denn nun erscheint, wenn ich mich glaubend an ihn wende, vor meinem Blick sein Reich und seine Gerechtigkeit und gibt meinem Leben das neue, hohe Ziel.
Es ist, Vater, Deine Schöpferhand, die mich des Brot und Kleids bedürftig macht, und ich ehre auch diesen Deinen Willen in froher Dankbarkeit. Du gabst mir, was ich bedarf. Aber alle, die Dich kennen, sollen Dich von Herzen preisen, dass Du uns mehr gibst als nur das, was auch die Vögel und Lilien haben. Jetzt erst in dem, was uns zu Deinen Kindern macht, sehen wir ohne Hüllen Deine Herrlichkeit. Amen.