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Predigten zu Matthäus 5,5
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Sanftmut und Ruhe
Jesus ruft uns zu Seiner Ruhe, und die Sanftmut ist dabei Seine Methode! Doch dessen können wir sicher sein: Ein sanftmütiger Mensch ist keine menschliche Maus, die unter ihrer eigenen Minderwertigkeit leidet!
Vielmehr dürfte solch ein Mensch in seiner Moral kühn wie ein Löwe und stark wie Simson sein, und er lässt sich nicht mehr zum Narren halten. Er hat akzeptiert, dass sein Leben zum Besitz Gottes geworden ist. Er weiß, dass er so schwach und hilflos ist, wie Gott es gesagt hat. Paradoxerweise weiß er zugleich, dass er in den Augen Gottes wichtiger ist als die Engel im Himmel. In sich selbst - nichts! In Gott - alles!
Der wirklich Sanftmütige ruht vollkommen zufrieden und lässt zu, dass Gott ihm neue Werte vermittelt. Er wird geduldig auf den Tag warten, an dem alles sein wahres Preisschild bekommt und sein tatsächlicher Wert fest- gestellt wird - an dem die Gerechten scheinen werden wie die Sonne im Reich ihres Vaters! Nachdem er den Ort gefunden hat, an dem seine Seele ruht, ist er dazu bereit, auf das Kommen dieses Tages zu warten.
Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen.
Die Leidtragenden tröstet der heilige Geist; sie bringt er in den seligen Genuss der Gnade Gottes, des Friedens Gottes in Christo Jesu. In ihren Herzen kann der Geist Jesu, der Geist der Sanftmut und Demut sein Werk haben. Die Sanftmütigen sind Leute, die den Geist Jesu haben und sie werden das Erdreich besitzen, das Land ererben. Unser Heiland nahm diese dritte Seligpreisung aus Psalm 37; wer diesen liest, versteht den Sinn des Herrn. Der Geist der Welt ist herrschsüchtig, rücksichtslos, ungerecht, macht sich nichts daraus, andere zu bedrucken, zu übervorteilen, auf die Seite zu schieben. Die Sanftmütigen haben die Art ihres Meisters: sie lassen sich Ungerechtigkeit gefallen; sie tragen es, wenn sie zu kurz kommen, sie dulden es, wenn sie verachtet werden, sie lassen sich als Törichte ansehen von denen, die sie übervorteilen, und müssen es oft hören: „du bist dumm, dass du dir das gefallen lässest.“ Das macht sie nicht irre. Ihr Meister antwortete kein Wort, als sie ihn hart verklagten Matth. 27,14. Der ungerechte Mensch sucht seine Rechnung in dieser Welt, kennt keine andere Hilfe, als Selbsthilfe und nimmt es nicht genau mit den Mitteln, durch die er seine Zwecke zu erreichen sucht. Der Sanftmütige sucht seine Rechnung nicht hienieden, sondern in der Ewigkeit; Zorn, Ungerechtigkeit, List, Gewalttätigkeit sind nicht seine Mittel. Er duldet, wartet auf den Herrn, kennt höhere Güter als äußere Vorteile und ist gewiss, dass auch scheinbar magere Weide ihm mehr einbringt, als das üppigste Sodomtal. – Dulden wir, so werden wir auch mitherrschen sagt Paulus in 2. Tim. 2,12. Wer sich hier von aller Ungerechtigkeit frei erhält, gerne untendurch geht in Sanftmut und Geduld, ist von unserem Könige ausersehen, König und Priester zu werden und zu herrschen auf Erden, wenn Er kommt zum Gericht über die Gottlosen und zur Verherrlichung der Sanftmütigen. Hier werden diese erzogen, einst zu herrschen in Gerechtigkeit. Die gottlose Welt ist unser Lehrmeister; hat er sein Werk getan, so wird er abgesetzt und wir werden eingesetzt. Damit tröste dich.
Sanftmütiger Heiland! Dir will ich nachfolgen. Erziehe mich, bewahre mich, damit ich das Reich ererbe, das Du verheißen hast. Amen