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Predigten zu Matthäus 27,11
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Diese Stunde war wie eine Verheißung: Jesus stand vor dem Heiden! Bisher hatte Jesus sich auf Israel beschränkt. Als das kananäische Weib Ihm nachlief, sagte Er, man dürfe den Kindern nicht das Brot wegnehmen und es vor die Hunde werfen. Und damit meinte Er, Er sei nur für die Kinder des Alten Bundes, für Israel, da. Und Seine Jünger hatte Er einst, als Er sie aussandte, geheißen: „Gehet nicht auf der Heiden Straße!" Aber dann hatte Er doch auch Andeutungen gemacht, daß Sein Reich sich in die weite Welt ausbreiten werde: „Ich habe noch andre Schafe, die sind nicht aus diesem Stalle." Dabei war Sein Blick in die Heidenwelt gegangen. Nun stand Er vor einem einflußreichen Heiden. Welch bedeutsame Stunde! Es ist, als wollten sich die Türen in die Welt leise auftun.
Und doch — es war noch nicht so weit. Einst waren die Heiden zu den Jüngern gekommen und hatten gebeten, sie wollten Jesum gerne sehen. Da hatte Jesus abgewehrt mit der Begründung: „Erst muß das Weizenkorn in die Erde fallen und ersterben. Dann bringt es Frucht." Erst mußte Sein Leiden und Sterben zu Ende gekommen sein, erst mußte Er wie ein Weizenkorn ersterben — dann! Ja, dann! Und so geschah es: Pilatus fand noch nicht zu Jesus. Aber sechs Stunden später, als das Weizenkorn erstorben war, als Jesus den letzten Schrei getan hatte — da war es ein Heide, der die Türen aufstieß. Der römische Hauptmann unter dem Kreuz glaubte und bekannte: „Dieser ist Gottes Sohn!" Und seitdem stehen die Türen offen. Aus allen Nationen sammelt sich Jesu Volk, das seinen König anbetet. Amen.