10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Matthäus 22,21

"Sie sagen zu ihm: Des Kaisers. Da spricht er zu ihnen: Gebet denn dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist."

Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
Zitate von Ludwig Hofacker anzeigen

Das heißt: Gebet ihm das, was sein Bild und seine Überschrift trägt, wie die Zinsmünze das Bild und die Überschrift des Kaisers trug, gebet ihm euch selbst, nicht euern Leib allein, nicht eure Seele allein, daß ist nicht genug, euch selbst wie ihr geht und steht, der ganze Mensch ohne den geringsten Vorbehalt muß Gott übergeben werden, denn es gehört alles, was an uns ist, wir selber gehören ganz und völlig ihm; sein durch die Schöpfung, sein durch die Erlösung. Im neuen Bund zumal will der Herr Leute haben, die sein völliges Eigentum sind mit Seele, Geist und Leib, die nicht ihnen selbst leben, sondern Dem, der für sie gestorben und auferstanden ist, denn es steht ein Wörtlein in der Bibel, das alle Halbheit ausschließt, es heißt: Der Heiland habe sich für uns gegeben, nicht dies oder jenes, sondern sich, und darum sollen wir uns ihm auch hingeben wie wir sind. Aber du sprichst: Ich möchte wohl, aber ich kann nicht ganz, es fehlt mir am vollkommenen, am ganzen Wollen; lieber Mensch, übergib dich ihm mit deinem halben Wollen, Er läßt dir sagen: Wollen und Vollbringen wirke ich. Du sprichst: Ich bin voller Sünde und Elend, er würde wenig Lobenswürdiges an mir finden, wie kann ich mich ihm übergeben; lieber Mensch, übergib dich ihm mit deinen Sünden, mit deinem Elend, denn er hat die Sünden getragen und läßt die Elenden zu sich ein. Du sprichst: Die Nahrungssorgen oder andere Sorgen lassen mich nicht zur Kraft des Glaubens durchdringen, zu einer völligen Übergabe; ei, lieber Mensch, so übergib ihm deine Sorgen und dich dazu, er läßt dir ja sagen, alle eure Sorgen werfet auf den Herrn. Du sprichst: Mein geschäftsvoller Beruf hindert mich, ich kann ihm nicht dienen und angehören, wie ich wollte, es kommt bald dies, bald jenes, das mich stört; ei so übergib ihm deinen Beruf und laß ihn machen, Jesus wartet seiner Sachen, daß du dich verwundern wirst. Und sprichst du: Ich habe keine rechte Neigung zu ihm, mein Herz ist oft noch so abgewandt von ihm; Lieber, so übergib ihm deine Feindschaft gegen ihn, glaube sicherlich, er weiß sie zu heben, ja er hat sie schon längst getilgt. Rom 5,10 Du Menschenfreund ich weiß es wohl, daß ich dein eigen werden soll; so komm denn meinem Herzen nah, bereit es selbst und wohne da!

Nichts heiligt mich, nicht Menschengunst, nicht Menschenwort, noch Kraft, noch Kunst; komm du in7 s Herz und schleuß es zu, so find ich in dir Gnad und Ruh! Wenn du in mir wirst offenbar, bald wird mein Herz befriedigt gar; es weiß die Finsternis und Sund, ich werd ein selges Gotteskind.


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
Zitate von Adolf Schlatter anzeigen

Stolz zum Kampf und zum Sterben bereit sagte die junge Mannschaft Galiläas: wir nenne keinen Menschen unseren Herrn; denn wir haben nur einen Herrn, Gott allein. Fordert der Römer, der sich anmaßt, der Herr der Welt zu sein, dass auch wir ihn als den Herrn ehren und die von ihm verfügte Steuer ihm bezahlen, so verweigern wir sie ihm; denn es ist nicht recht, dass die, die Gottes Knechte sind, auch noch eines Menschen Knechte seien. Es schien, diese galiläischen Trotzköpfe ständen nahe bei Jesus, und doch waren sie weit von ihm entfernt. Auch Jesus hat einzig den Vater den Herrn des Himmels und der Erde genannt und niemand angebetet als Ihn allein. Nicht einen Augenblick hat er sich vor dem Satan geneigt, als er ihm seine Hilfe anbot; noch weniger hat er sich vor einem Herodes oder Pilatus gebeugt. Allein der Eifer, mit dem die Galiläer ihre Groschen gegen den Griff des Kaisers verteidigten, macht sichtbar, wie weit sie von Jesus getrennt waren. Gebt Gott, was Gottes ist, sagt ihnen Jesus. Ihr dürft und sollt ihm geben, was er von euch verlangt, dürft und sollt opfern. Opfern ist eure süße Pflicht und euer seliges Recht. Ihr könnt aber nicht ein Opfer erfinden nach eurem Gutdünken und euch einen Gottesdienst einrichten, der euch gefällt, z. B. den, der euch von Steuern befreit und eure Groschen vor dem Kaiser schützt. Es ist Wahn und Sünde, Gott mit dem beschenken zu wollen, was uns wohlgefällt. Er ordnet an, wie wir ihm dienen, und jedes Opfer muss Gehorsam sein. Das sollen wir Ihm geben, was Er uns gab. Was gab Er uns, dass wir es Ihm wiedergeben? Alles, was ich bin, Leib und Seel, Denken und Wollen, alle die Menschen mit denen er mich verbunden hat, kurzum mein Leben. Wozu gab er es mir? Damit ich nicht für mich selber lebe, sondern für ihn.

Von Dir und zu Dir, Vater, sind alle Dinge geschaffen. Von Dir und zu Dir kommt und geht auch mein Glaube und meine Liebe, und ich will nicht hindern, dass das, was von Dir kommt, wieder zu Dir emporsteige, Dein Lob verkünde und Deine Gnade preise. Dein soll bleiben, was Du mir gabst. Amen.