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Predigten zu Matthäus 18,25
Zitate von Ludwig Hofacker anzeigen
Bezahlt soll es sein, bezahlt! Dies Gesetz geht durch die ganze Geisterwelt; dies ist die Ordnung Gottes, die heilige, unauflösbare Ordnung des Wiedervergeltungsrechts, der heilige Bann, in dessen Schranken sich alle vernünftigen Geister bewegen; es gibt hier keine Ausnahme. Sie leugnen dies zwar in unsern Zeiten; sie wollen mit ihren Weichlichkeiten und guten Meinungen die heiligen Gesetze Gottes entkräften und aufheben. Aber entschuldigt euch nur, meistert nur das Wort Gottes, dreht es nur nach eurem Gutdünken, treibt es, so lange ihr könnet: Es kommt eine Zeit, wo eure Sünden auf euch hinfallen werden wie Berge. Wehe euch, wenn diese Zeit erst nach dem Tod über euch kommt, denn alsdann werdet ihr zu denjenigen gehören, welche schreien: »... und sprachen zu den Bergen und Felsen: Fallt über uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! Denn es ist gekommen der große Tag ihres Zorns, und wer kann bestehen?« (Offenbarung 6,16.17) Was aber tun? Was vergangen ist, das können wir nicht mehr gutmachen. Wenn jemand heute anfinge, alle Gebote Gottes zu erfüllen; seine zwanzig, dreißig, vierzig, vielleicht siebenzig Jahre, die er in Sünden zugebracht, und seine Schulden, die er sich damit aufgeladen hat, kann er sich mit seinem nachherigen guten Leben nicht gutmachen; was vergangen ist, das ist ins Meer der vergangenen Dinge hineingefallen; wer kann ungeschehen machen, was geschehen ist? Was geschehen ist, das ist ein- gezeichnet in die Bücher Gottes. Was also tun? Was tut der Knecht im Evangelium?
Da fiel ihm der Knecht zu Füßen und flehte ihn an und sprach: Hab Geduld mit mir; ich will dir's alles bezahlen. Da hatte der Herr Erbarmen mit diesem Knecht und ließ ihn frei, und die Schuld erließ er ihm auch. Dies ist also der Weg, den wir einschlagen müssen, wenn wir wollen der Strafe entrinnen. An das Erbarmen, an die Geduld Gottes müssen wir uns wenden, einen Fußfall müssen wir tun vor Gott, und nicht nur einen; als arme, zum Tod verschuldete Sünder müssen wir kommen, ohne Schminke, ohne uns aufzuputzen oder schön machen zu wollen; zugestehen müssen wir, daß wir die sind, die wir sind. Wenn eine Seele so kommt, so jammert es den Herrn derselbigen, und er erläßt ihr die Schuld, ob sie blutrot wäre, ob Todschulden, Blutschulden auf einer solchen Seele lägen.
Ob bei uns ist der Sünden viel, bei Gott ist viel mehr Gnade; seine Hand zu helfen hat kein Ziel, wie groß auch sei der Schade. Er ist allein der rechte Hirt, der Israel erlösen wird aus seinen Sünden allen.