Predigten zu Matthäus 16,17

Geoffenbart

»Unser täglich Brot gib uns heute.« Das Brot, das Wort, die Speise ist niemand anderes als Jesus Christus, unser Herr, selbst. Er sagt im Evangelium (Joh 6,51): »Ich bin das lebendige Brot, vom Himmel gekommen. Wer von diesem Brot essen wird, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt.« Jede Predigt und Lehre, die Jesus Christus nicht predigt und vor Augen stellt, ist nicht das »tägliche Brot« und die Nahrung für unsere Seele. Das wahre Brot, Jesus Christus, kann niemand aus eigener Kraft, Weisheit oder Erkenntnis empfangen, auch nicht durch Studieren oder durch Hören oder Beten und nicht durch eigenes Suchen!18 Denn um Jesus zu erkennen, sind alle Bücher zu wenig und alle Prediger zu gering, und aller Verstand ist nicht ausreichend. Nur der Vater selbst kann ihn offenbaren und uns schenken, wie er auch im Johannesevangelium (6,44) sagt: »Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, dass ihn ziehe der Vater.« Oder auch: »Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn von meinem Vater gegeben« (6,65). Oder auch: »Wer es nun hört vom Vater und lernt es, der kommt zu mir« (6,45). Darum lehrt er uns auch, um dies selige Brot zu bitten, und das mit den Worten: »Gib es uns heute!«