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Predigten zu Matthäus 14,19
Er sahe auf gen Himmel, dankte, brach das Brot und gab es
Ein bekannter Knecht Gottes, der einer Militärschule vorstand, wurde einmal gefragt, was unter dem Ausdruck: „Betet ohne Unterlass“ zu verstehen sei. „Zur Erklärung“, so lautete die Antwort, „will ich Ihnen sagen, wie ich es ansehe, wenn sie nicht dadurch auf den Gedanken kommen, als wollte ich mich selbst zum Vorbild darstellen.“ Als ihm versichert wurde, dass man ihn nicht missverstehen werde, sagte er: „Ich habe mich daran gewöhnt, kein Glas Wasser an meine Lippen zu führen, ohne um Gottes Segen zu bitten. Ich schließe keinen Brief, ohne ein Wort des Gebets; ich empfange auch keinen Brief von der Post, ohne meine Gedanken himmelwärts zu richten. So oft nach einer Unterrichtsstunde die Klassen wechseln, schicke ich meine Bitten empor für die Kadetten, die hinausgehen, und für die neu Eintretenden.“ – „Vergessen sie dieses niemals?“ wurde gefragt; „Ich glaube, ich darf sagen, dass es kaum je geschieht, diese Gewohnheit ist mir beinahe so natürlich wie das Atmen.“ Es wird uns in den Evangelien oft von dem aufwärts gerichteten Blick Jesu erzählt, als ob Er beständig nach des Vaters Lächeln, nach seinen Winken, seinem Segen geschaut hätte, um dessen gewiss zu sein, dass Er nach seinem Willen handle, und die notwendige Kraft und Weisheit zum Handeln und Reden von Ihm zu empfangen.
Nur wenn wir Jesu auch in diesem Stück nachfolgen, können wir dem Hunger unserer Tage abhelfen. Unser spärlicher Vorrat würde niemals ausreichen für die großen Mengen; aber wenn wir unsere Brote seinen Händen übergeben, zum Himmel aufschauen, damit sie von dort aus gesegnet werden, dann werden wir brechen und austeilen können, bis alle befriedigt sind, und noch Brocken übrig bleiben. Dazu müssen mir aber fleißig den Berg der lebendigen Gemeinschaft mit Gott besteigen.