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Predigten zu Markus 7,28
Herr; aber doch essen die Hündlein unter dem Tisch von den Brosamen der Kinder.
Gehet nicht auf der Heiden Straße,“ hatte der Herr seinen Jüngern geboten bei ihrer Aussendung, und von sich sagte er: „ich bin nicht gesandt, denn nur zu den verlornen Schafen von dem Hause Israels.“ Es geht im Reiche Gottes nach heiliger Ordnung: erst kam Israel an die Reihe und durch Israel sollten die Nationen gesegnet werden. Dennoch finden wir den Herrn dies Mal an der Grenze von Tyrus und Sidon; er will nicht arbeiten, sondern ein wenig stille sein und ruhen, was ihm an den meisten Orten je länger er wirkte, desto schwerer wurde. Er fand aber auch dort nicht völlige Ruhe. Es ist köstlich für uns in dem Leben des Herrn dieselben Bedürfnisse zu sehen, die wir auch haben. Wie manche müde Hausmutter, wie mancher Arbeiter hätte auch schon gerne ein wenig Ruhe und Stille gehabt und hat sie nicht gefunden. Auch in solchen Fällen kann der barmherzige Hohepriester mit uns fühlen aus Erfahrung, und wie oft tut er dann etwas Besonderes und stärkt uns in der Arbeit. – Dies Mal ist es ein heidnisch kanaanäisches Weiblein, das dem Herrn die Ruhe stört. Sie hatte eine besessene Tochter, war also in großer Not, und diese treibt sie zum Herrn. Der Herr sagt ihr nicht: die Kanaaniter bekommen nichts, sondern: lass zuvor die Kinder satt werden; erst sollen sie Brot bekommen, ehe man es vor die Hunde wirft. Damit gibt er doch Hoffnung, dass, nachdem die Kinder satt geworden sein werden, das Brot auch noch andern gereicht werden soll. Das Weiblein brauchte aber unverzügliche Hilfe, die Not erforderte es. Und so nimmt es den Herrn beim Wort und sagt ihm, die Hündlein seien mit den Brosamen der Kinder zufrieden. Es hat großes Vertrauen zu Jesu und sieht Heilung einer Besessenen wie eine Brosame, als etwas Kleines für den Herrn an. Es ist auch gar demütig, will gerne bei den Hündlein unter dem Tische sein, wenn ihm nur geholfen wird. Solche Bettler, die in Demut mit getroster Zuversicht zum Heiland kommen, hat er gerne. Wir wollen ihm auch Freude machen und von dem Weiblein lernen, damit uns, wie ihr geholfen werde.
Herr, Du kennest auch meine Anliegen. Ich will Dir auch vertrauen und getröste mich, dass Du auch für die Hündlein sorgest. Amen