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Predigten zu Markus 1,17

"Und Jesus sprach zu ihnen: Kommet mir nach, und ich werde euch zu Menschenfischern machen;"

Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Jesus sprach: Folget mir nach! Alsbald verließen sie ihre Netze, und folgten ihm nach."

Dieses Wort steht in lieblichem Gegensatz zu dem reichen Jüngling (Mk.10,21), der wohl einen Zug zu der Nachfolge Jesu verspürte, aber zaudernd dastand und nicht die Kraft hatte, der ernsten Forderung zu entsprechen. In der heutigen Erzählung finden wir zwei einfache Fischer am See Genezareth, die den Ruf des göttlichen Meisters hören und alsbald aufstehen, alles verlassen und ihm nachfolgen. Lasst uns das schöne Wörtlein "alsbald", das dem Evangelisten Markus ganz besonders lieb gewesen zu sein scheint, in unser Herz und Gewissen prägen.

Es ist immer heilsam, dem göttlichen Ruf alsbald zu folgen. Selig sind die Seelen, die dem Werben des Heilands in der ersten Frische ihres Lebens folgen. Selig sind die Gotteskinder, die sich in göttlicher Weise gewöhnen, dem Mahnen des Wortes und Geistes Gottes oder des Gewissens ohne Zögern zu gehorchen. Der Augenblick, da uns die göttliche Stimme zur Erfüllung einer Pflicht oder ins Gebet ruft, ist immer der geeignetste. "Durch Säumen und durch Stehen wird man verstrickt und träg". Es liegt etwas Befreiendes, Stärkendes in augenblicklichem, pünktlichem Gehorsam. Lasst uns in Gottes Kraft ihm allzeit folgen, bald und froh und ganz!

Deinem Willen nachzuleben, Deinem Vorbild nur allein, Lass mein feuriges Bestreben, Jesu, bis an's Ende sein!


Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Haben wir erlebt, was diese bekannten Worte ausdrücken? Leben wir ihnen entsprechend? Als wir dem Ruf Gottes gehorchten, wurde dies unsere Berufung. Laßt uns also zu unserer ersten Liebe, zu dieser klaren Quelle zurückkehren, zu dieser einfachen Methode, die der Meister selbst eingeführt hat. Gelegenheiten dazu gibt es, so weit das Auge reicht. Wer sich als Menschenfischer einstellen ließ, ist nie arbeitslos! Kein Kind Gottes ist von dieser Tätigkeit ausgeschlossen, und sie schenkt eine unerwartete Hoffnung und eine einzigartige Freude. Diese schlichte, direkte Art zu wirken hat die Verheißung segensreicher Früchte.

Sobald wir dem Ruf des Herrn folgen, sorgt Er für die Verwirklichung. Er braucht Menschen, um Menschen zu erreichen. Dabei geht es nicht um Predigen, so nützlich das auch sein mag, sondern um ein Menschenleben, das in Verbindung mit dem Herrn steht und Seinen Befehlen gehorcht, das dauernd wachsam ist und keine Gelegenheit zum Zeugendienst versäumt.

Wir können bei unserer täglichen Arbeit Menschenfischer sein. Das ist keine Anstrengung. Wir folgen einfach dankbar dem Ruf, der an uns erging, und angetan mit der Anmut und Gnade des Herrn Jesus, nützen wir weise jede Gelegenheit aus, ohne irgend etwas zu erzwingen und ohne die Menschen abzustoßen.

Er ist es, der wirkt! Es ist eine der schönsten Erfahrungen, die man machen kann, wenn man erlebt, daß der Herr uns Menschen in den Weg führt, die Frieden suchen. Sie begegnen uns ganz einfach in dem von Gott gewählten Moment. Ein Menschenfischer muß immer bereit und lenkbar sein in der Hand seines Meisters, und bestimmt wissen, daß er von Ihm geleitet wird und mit Ihm zusammenarbeitet. Er braucht als besondere Tugenden viel Ausdauer und Geduld, und der Meister will sie uns schenken, wenn wir Ihm treu nachfolgen und bereit sind, von Ihm zu lernen. Welche Freude erfüllt dann unser Herz, wenn wir jemand zu Ihm führen dürfen! Laßt doch das unser Bestreben und unser Ziel sein!