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Predigten zu Maleachi 1,6

"Ein Sohn soll den Vater ehren, und ein Knecht seinen Herrn. Wenn ich denn Vater bin, wo ist meine Ehre? Und wenn ich Herr bin, wo ist meine Furcht? spricht der HERR der Heerscharen zu euch, ihr Priester, die ihr meinen Namen verachtet und doch sprechet: Womit haben wir deinen Namen verachtet?"

Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Ein jeglicher Knecht wird von seinem Herrn gedingt; es wird ein Akkord abgeschlossen zwischen beiden; der Knecht verspricht seinem Herrn, dies oder das Geschäft zu besorgen, der Herr verspricht dem Knecht eine Belohnung für seine Dienste; es wird vielleicht auch eine Handschrift über ihre gegenseitige Übereinkunft ausgefertigt. Man könnte fragen: Ist ein solches auch geschehen zwischen Gott und uns, und wenn es geschehen ist, wo ist die Handschrift darüber? Wenn man in die Welt oberflächlich hineinsieht, so scheint es allerdings nicht, als ob es geschehen sei. Die Menschen werden geboren; sie wachsen auf; sie werden immer älter und älter; sie kommen in ihre Verhältnisse, sie wissen fast nicht wie; sie kommen zu ihren Meinungen und Ansichten, sie wissen fast nicht wie; sie werden Männer, Weiber, Gatten, Eltern, Handwerker, Bauern, Weingärtner, sie kommen zu Ämtern, zu Bekanntschaften, es wird ihnen ein Wirkungskreis angewiesen, sie wissen fast nicht, wie ihnen dabei geschieht! Es geht alles ganz natürlich zu ; es ist nirgends ein unmittelbares Eingreifen Gottes spürbar, daß man sagen könnte: Dies und das hat mir der Herr anvertraut, da oder dort hat er mich zu seinem Knecht gedingt. Auch läuft die Welt, wie es scheint, ab wie ein Uhrwerk, ein Geschlecht um das andere kommt und vergeht; die Menschen treiben sich eine Weile auf dieser Welt um; dann treten sie wieder vom Schauplatz ab; sie tun alles nach ihrem Willen, sie reden, was sie wollen, sie denken, was sie wollen, sie handeln, wie sie wollen; sie folgen allenthalben dem blinden Zug ihres Herzens; sie betragen sich in der Regel nicht, wie wenn sie Haushalter, sondern wie wenn sie die Herren wären; es scheint allerdings, oberflächlich betrachtet, nicht, als ob wir zu Knechten und Haushaltern des Königs aller Könige gedingt seien.

Ich bin getauft auf deinen Namen, Gott Vater, Sohn und Heilger Geist, ich bin gezählt zu deinem Samen, zum Volk, das dir geheiligt heißt; in bin in Christum eingesenkt, ich bin mit seinem Geist beschenkt. Doch hab ich dir auch Furcht und Liebe, Treu und Gehorsam zugesagt; ich hab, o Herr, aus reinem Triebe dein Eigentum zu sein gewagt; hingegen sagt ich bis ins Grab des Satans schnöden Werken ab.