10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Lukas 5,3

"Er aber stieg in eines der Schiffe, welches Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Lande hinauszufahren; und er setzte sich und lehrte die Volksmengen vom Schiffe aus."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen

Das ist aber wirklich eine seltsame und merkwürdige Sache, die da berichtet wird: „Jesus bat den Simon." Das ist doch derselbe Jesus, der gesagt hat: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden." Und dieser Große, Gewaltige „fordert" nicht, Er „beschlagnahmt" nicht; Er „bittet" den armen, geringen Fischer um einen Dienst. Das ist die Art des Herrn Jesus. Es gibt keinen Zwang im Reiche Gottes. Es geht da alles lieblich und freundlich zu. Jesus ist der starke Held, der auf Golgatha mit der Hölle gerungen und sie besiegt hat. Er, der als der Stärkere über den Satan gekommen ist, Er könnte wohl Menschenherzen zwingen. Er tut es nicht. „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an", sagt Er uns.

Der Herr aller Dinge fordert nicht. Er bittet. Der König aller Könige bricht nicht ein. Er steht vor der Tür und klopft an. Jesus will die Herzen nicht vergewaltigen, sondern überwinden und gewinnen. Er droht nicht, Er lockt uns, „wie eine Henne ihre Küchlein". Wie freundlich und lieblich ist doch die Art des Reiches Gottes! Aber wir müssen begreifen, dass gerade das unsere Verantwortung so schwer macht. Unser Herz muss sehr hart und tot sein, wenn es dies freundliche Rufen überhört. Gott helfe uns, dass wir Sein Anklopfen hören und auftun! Amen.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen

Habt ihr schon einmal Fabrikarbeiter oder Bergleute gesehen, wenn sie „von Nachtschicht" kommen? Das sind müde Männer, die Kraft ist restlos verbraucht. Und der Leib begehrt nur Ruhe.

So ein müder Mann war der Simon Petrus an jenem Morgen, als Jesus in sein Boot trat. „Wir haben die ganze Nacht gefischt", sagt er. Der Petrus war noch ärger dran als so ein Bergmann. Der hat doch wenigstens seinen Lohn verdient. Aber Petrus musste bekennen: „Wir haben nichts gefangen." Eine schwere Nachtschicht – und ganz vergeblich. Das gibt verdrießliche Leute und beschwerte Herzen.

Man sollte meinen, der Herr Jesus habe sich an jenem Morgen den Verkehrten herausgesucht. Und wir könnten uns wohl denken, dass Petrus ein barsches „Nein" auf Jesu Bitte gehabt hätte. Aber sieh, Simon Petrus steigt in das Boot, ergreift die Ruder und dient so dem Herrn Jesus. Und in dieser Stunde wurde ihm nicht nur ein reicher Fang geschenkt. Diese Stunde wurde die Wende seines Lebens. In dieser Stunde berief ihn Jesus zum Jünger und Apostel.

Auch uns ruft Jesus zum Dienst. Vielleicht haben wir mancherlei Ausflüchte. Ach, vielleicht haben wir nicht einmal so viel Zeit, Ihn ganz ernst zu nehmen. Wie müssen wir uns schämen vor Simon Petrus! Wir wollen doch von ihm lernen. Es ist nicht auszusagen, wie viel Segen wir davon haben, wenn wir etwas für Jesus tun. Amen.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen

Das war eine seltsame Schule, die dort am Ufer des Galiläischen Meeres ihren Unterricht eröffnete:

Die Schüler waren erwachsene und verständige Leute. Und doch ließen sie sich belehren, als seien sie Schulbuben. Dazu gehört Demut. Diese Demut bringen die meisten Menschen unserer Tage nicht mehr auf. So wie man auf göttliche, ewige Dinge zu sprechen kommt, winken sie ab: „Ach, da habe ich so meine eigenen Gedanken." Das ist aber eine große Torheit. Ein Beispiel soll uns das deutlich machen: Da ist ein Schüler. Der soll Englisch lernen. Nun wird doch kein Mensch auf den Gedanken kommen, den Jungen seinen eigenen Gedanken zu überlassen in der Hoffnung, er werde das nötige Wissen schon aus seinem reichen Herzen hervorbringen. Nein, der Junge muss lernen.

Noch viel weniger aber können wir von den göttlichen und ewigen Dingen etwas wissen, wenn wir uns selbst und unseren Gedanken überlassen bleiben. Denn hierbei handelt es sich nicht um menschliches Wissen, sondern um Offenbarung der Geheimnisse des Reiches Gottes. Da müssen wir demütige Schüler werden und lernen. Und wir müssen beim rechten Lehrer in die Schule gehen: Der Lehrer ist Gottes Wort in der Bibel. Dem Herrn Jesus war Sein Lehren so wichtig, dass Er es nicht im Gedränge tat. Er setzte sich ins Boot, und das Volk wurde stille. Solches Stillewerden über Seinem Wort wollen wir üben. Dann rauschen auch uns die Lebensquellen. Amen.