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Predigten zu Lukas 4,39
Fieber ist immer ein Zeichen von Krankheit, aber hier hatte es eine geistliche Ursache. «Er neigte sich über sie und gebot dem Fieber.» Der Feind führt gern fiebrige Erregung in den christlichen Dienst ein; das läßt ihn auf andere unruhig und unangenehm wirken und ist für den Diener selber ermüdend und kräftezehrend. In wie vielen christlichen Häusern herrscht Fieber, und nicht nur wegen einer Schwiegermutter! Ein Familienglied, das sich wie Martha Sorge und Unruhe um viele Dinge macht, genügt. Beunruhigungen bringen Furchen auf die Stirn und verhüllen uns das Angesicht des Herrn. Aufregung führt zu Zwistigkeiten und Leid. Wie traurig ist das! Der Herr weiß, daß wir Ihm gern dienen und den Dienst gut ausrichten möchten. Aber unser Dienen kann Ihm nicht gefallen, wenn wir es mit fieberhaftem, fleischlichem, gesetzlichem Eifer tun. Das weiß der Feind, und genau deshalb treibt er uns in die Aufregung. Wie oft begünstigt die fiebrige Erregung im Leben junger und älterer Diener und Dienerinnen Gottes die Absichten des Feindes! Er versteht es, aus unserer Unkenntnis über seine listigen Anschläge Nutzen zu ziehen. Vielleicht bestärkt er uns auch in unserem Wunsch, eine Rolle zu spielen, oder treibt uns dazu, uns mit anderen zu vergleichen und sie übertreffen zu wollen. Oder drehen wir uns vielleicht um uns selber? Damit beginnt ein Fieber von Befürchtungen und Klagen!
Aber der Herr ist da und möchte sich über uns neigen. Er ergreift die Hand, die Ihm dient. Er sieht, daß sie heiß und fiebrig ist, diese Hand, die so gern etwas für Ihn tun wollte. Und Er setzt Seinen Weg fort, von einem zum andern, segnet und heilt heute noch die Häuser, die Werke und Unternehmungen, die fieberkrank sind. Aber Er kann nur eingreifen, wenn wir unser Unvermögen zugeben. Wenn wir dann still geworden sind, so daß wir Ihn hören können, neigt der Herr sich über uns, um dem Fiebergeist zu gebieten, von uns zu weichen.
«Und sogleich stand sie auf und diente ihnen.» Wenn wir von aller Erregung und allem fleischlichen Eifer befreit sind, können wir Ihm in einem neuen Leben dienen. Er in erster Linie hat ein Recht auf unseren Dienst, und aus unserer Liebe zu Ihm wird dann ein fruchtbarer Dienst an anderen entspringen.