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Predigten zu Lukas 2,1

"Es geschah aber in jenen Tagen, dass eine Verordnung vom Kaiser Augustus ausging, den ganzen Erdkreis einzuschreiben."

Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Es geschah also, dass ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging, und in dieser Begebenheit lässt Gott etwas anderes geschehen, woran der Kaiser Augustus nicht dachte und woran auch kein Mensch dachte, nämlich: Kaiser Augustus schrieb ein Gebot aus, und in diesem Gebot schrieb Gott auch ein Gebot aus, das lautete anders als des Kaisers Augustus Gebot. Des Kaisers Augustus Gebot war, dass alle Welt geschätzt würde, dass folglich alle Welt noch mehr bedrückt werden und also Geld und wiederum Geld hergeben sollte für des Kaisers und Roms Gelüste. Der Teufel hatte damals in seiner Dummheit alles auf die Spitze getrieben. Da kam ihm Gott mit seinem eigenen Gebot in die Quere, und wo den Armen nun auch Haut und Leben sollte genommen werden, da machte Gott ein Gebot daraus, freilich auch um zu nehmen, aber was zu nehmen? Sünde, Tod, Fluch, Elend und Verdammung, das ganze Fleischsein, um das alles auf sein eigenes, liebes Herzenskind zu werfen. Um so mehr aber war es zugleich ein Gebot, um zu geben, nämlich seines lieben Eingeborenen Unschuld, Gerechtigkeit, Heiligkeit, Segen und Leben. Also Kaiser Augustus ließ ein Gebot ausgehen, dass alle Welt geschätzt würde, und das lautete im Himmel als ein Gebot, dass alle Welt errettet würde von Sünde, Tod, Teufel und Hölle. Er führte seinen ewigen Ratschluss aus, er sandte seinen Sohn, aller Heiden Licht und Israels Trost.

Zions Hilf und Abrams Lohn,
Jakobs Heil, der Jungfrau Sohn,
der wohl zweigestammte Held
hat sich treulich eingestellt.

Sei willkommen, o mein Heil!
Hosianna, o mein Teil!
Richte du auch eine Bahn
dir in meinem Herzen an.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Überall sind Weihnachtsvorbereitungen: Väter schleppen Weihnachtsbäume, Mütter überschlagen, wie viel sie noch ausgeben können. Und die Straßenmusikanten spielen: „Stille Nacht …"

Unser Bibelwort spricht auch von Weihnachtsvorbereitungen: von denen, die Gott getroffen hat, der Welt Weihnacht zu bereiten. Es gab in Judäa ein Dörflein Bethlehem. Das heißt zu Deutsch „Haus des Brotes". Hier im „Brothaus" sollte Jesus, der das wahre „Brot des Lebens" ist, zur Welt kommen. So hatte Gott beschlossen. So war es Jahrhunderte vorher durch den Propheten Micha verheißen: „Du Bethlehem, die du klein bist unter den Tausenden Judas, aus dir soll mir kommen der Herzog.“ Aber wie soll das nur wahr werden? Maria wohnt hoch im Norden des Landes. Wie will Gott sie nach Bethlehem bringen?

Unser Gott ist sehr mächtig. Will Er Seine Pläne ausführen, müssen Ihm Kaiser und ihre Macht zu Gebote stehen. Da muss Augustus befehlen: „Jeder gehe in die Heimat seiner Sippe." Ohne es zu ahnen, muss Augustus einen Riesenapparat in Bewegung bringen, nur damit Maria nach Bethlehem kommt, damit eine Verheißung wahr wird.

Das sollen die Großen der Welt wissen, dass sie Schachfiguren Gottes sind. Und wir sollten wissen, die wir oft so ratlos vor den Zeitereignissen stehen: Es muss Ihm alles dienen. Amen.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Zwei Herrscher treten auf: der lebendige Gott und Augustus. Beide Herrscher nennen sich „Der Erhabene". In Jesaja 57 heißt es von Gott: „So spricht der Hohe und Erhabene." – Der römische Kaiser nannte sich: „Augustus" = der Erhabene.

Beide Herrscher finden Gehorsam. Augustus befiehlt und: „Jedermann ging, dass er sich schätzen ließe." – Gott befiehlt: Und die Engel tragen Seine Botschaft aus, die Hirten eilen nach Bethlehem.

Beide Herrscher gründen ein Reich. Beide Herrscher haben es dabei auf „alle Welt" abgesehen. „Allem Volk" heißt es in der Gottesbotschaft. „Alle Welt" heißt es in der Augustus-Botschaft. Soweit finden wir eine seltsame Parallelität. Aber nun gehen die Wege der beiden Herrscher auseinander. „Meine Wege sind nicht eure Wege", spricht der himmlische Herrscher.

Was will Augustus? Zählen will er; sich an der Macht berauschen; Steuern erheben. Was will Gott? Erretten will Er; selig machen. O herrlicher Plan Gottes! Des Augustus Plan bringt Verwirrung und Not. Gottes Plan bringt Friede und Freude. Des Augustus Plan ist eine laute Sache. Gottes Plan ist heimlich und still. Des Augustus Reich war ein Stücklein Weltgeschichte. Es verging wie ein Rauch. Gott aber begann in Jesus Sein ewiges Reich. Amen.