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Predigten zu Lukas 24,36

"Während sie aber dieses redeten, stand er selbst in ihrer Mitte und spricht zu ihnen: Friede euch!"

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Unverständliches Verhalten der Jünger! Die zwei traurigen Emmaus-Jünger waren dem auferstandenen Herrn Jesus begegnet. Eilig liefen sie zurück und suchten die Freunde auf. Aber ehe sie ihren Bericht loswerden konnten, erzählten die ihnen ganz aufgeregt: Wir wissen alles, „der Herr ist wahrhaftig auferstanden und dem Simon erschienen." Und dann erzählen die beiden den aufhorchenden Jüngern ihr Emmaus-Erlebnis: ihre Begegnung mit dem Manne Jesus, der von den Toten auferstanden ist. „Und als sie noch davon redeten…" so erzählt der Text – „trat er selbst, Jesus, mitten unter sie."

Man sollte doch nun wirklich annehmen, diese Jünger seien nach all den Berichten genügend vorbereitet gewesen auf das Erscheinen Jesu. Die Auferstehung war ihnen verkündigt. Sie hatten der Verkündigung geglaubt. Sie redeten davon. Nun trat Jesus mitten unter sie. Jetzt müsste der Bericht doch weitergehen: „Sie aber jubelten, fielen ihm zu Füßen…" Zu unserem Erstaunen aber hören wir etwas ganz anderes: „Sie erschraken und meinten, sie sähen einen Geist." Und es dauerte sehr lange, bis der Herr Jesus sie von der Wirklichkeit Seines Lebens und damit von der Wirklichkeit ihres Heils überzeugen konnte.

Diese Jünger sind ein Bild der Christenheit. Man weiß von Gott und von Jesus. Man weiß von Sünde und Errettung. Aber man weiß davon eben nur theoretisch, nur vom Hörensagen. Wie würden wir erschrecken, wenn Jesus jetzt unter uns träte! Und wir werden erschrecken. Denn Er kommt wieder. Wir brauchen ein Christentum der göttlichen Wirklichkeiten, wo man den lebendigen Herrn wirklich kennt und in Ihm Seines Heils gewiss geworden ist. Amen.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Durch viel Furcht mussten die Jünger gehen! Erst saßen sie hinter verschlossenen Türen aus Furcht vor den Juden. Dann hören wir, wie die Emmaus-Jünger dem Herrn erzählen: „Auch haben uns erschreckt etliche Weiber der Unsern."

Und nun kommt Jesus. Und da heißt es: „Sie erschraken und fürchteten sich." Wir dürfen jetzt nicht gleich aufbrausen und sagen: „Ach, das waren feige Leute!" Nein, das waren sie gar nicht. Denkt nur einmal daran, wie tapfer der Petrus im Garten Gethsemane ganz allein gegen die große Schar losging. Es ist vielmehr so: Der natürliche Mensch ist immer voll Furcht, solange er nicht im Frieden Gottes steht.

Da ist die Furcht vor Menschen! Da ist die Furcht vor Verlusten, Furcht vor Krankheit, Furcht vor Ansteckung, Furcht vor Schwierigkeiten. Ja, und da ist die Furcht vor dem Tode. Gottes Wort sagt, dass wir „durch Furcht des Todes Knechte sind". Und wenn erst Gottes Licht unser Gewissen trifft, dass wir aufwachen und die Größe unserer Schuld und die Macht der Sünde erkennen – wie viel Furcht entsteht da erst! Jesus trat mitten unter sie und sprach: „Friede sei mit euch!" Und Er blieb bei Seinen Jüngern so lange, bis alle Furcht aus-getrieben, bis alle Furcht in Freude verwandelt war. So macht Er's auch heute noch. Amen.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Es gibt ein Bibelwort, das heißt: „Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über." Das Wort will sagen: Was ein Mensch in seinem Herzen bewegt, was ihn bedrängt oder erfreut, was ihn ängstet oder was er ersehnt – davon redet er. Wovon reden wir?

Es gibt Leute, die reden immer nur von sich selbst: wenn sie alt sind – von ihren Krankheiten, wenn sie jung sind – von ihren Taten. Da ist das Herz ganz erfüllt von sich selbst. Angenehm sind solche Leute nicht. Andere gibt es, deren Herz ist erfüllt mit Unkeuschheit. Ihr Mund geht über von Zoten und schmutzigen Witzen. Sie sind eine Plage und ein Verderben für ihre Umgebung. Und mancher Mutter Sohn wurde durch sie verdorben. Wieder andere wissen nur von Eierspeisen zu reden und von Essen und Trinken. Ihr Herz ist der reinste Lebensmittelladen, angefüllt mit Alltagsdingen. Und wieder andere verstehen sich auf den Klatsch. Da wird mit ernster Miene der Nächste durchgehechelt. Und solches Reden verrät ein armseliges Herz. – Im Text heißt es: „Da sie davon redeten…" Wovon redeten diese Jünger? – Sie sprachen miteinander von den großen Taten Gottes, vom Kreuz und von der Auferstehung Jesu. Welch herrliches Gesprächsthema! Diese Jünger waren Leute wie wir. Die Alltagsdinge bewegten sie auch. Aber es ging ihnen wie einem nächtlichen Wanderer. Der sieht die Sterne und freut sich daran. Doch auf einmal geht die Sonne auf, und dann sind die Sterne unwichtig. Als die Jünger die großen Taten Gottes sahen, als Jesus in ihr Leben kam, da wurde alles überstrahlt von diesem hellen Licht.

Lasst uns doch miteinander von den großen Taten Gottes reden! Amen.