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Predigten zu Lukas 18,6
Höret, was der ungerechte Richter sagt
Die Stärke dieses Gleichnisses liegt in der Reihenfolge auffallendster Gegensätze, die sich bis zur höchsten Spitze gipfeln.
1. Der Richter ist ungerecht
Er fürchtet weder Gott noch Menschen. Sein einziges Bestreben ist, so viel Geld als möglich von den Gefangenen zu erpressen, die aus dem Kerker entfliehen möchten, oder von denen, die sie darin zu behalten wünschen. Aber Gott ist unser Vater, dessen Gerechtigkeit unantastbar ist, und der es nur auf unser Wohlergehen abgesehen hat.
2. Der Richter hat kein persönliches Interesse an der armen Witwe
Für ihn hatte sie keine Anziehungskraft: er betrachtete sie nur als einen lästigen Plagegeist. Aber wir sind Gottes Auserwählte, über denen Ihm das Herz bricht. Hat Er uns nicht vor Grundlegung der Welt erwählt zu seiner ewigen Herrlichkeit?
3. Der Richter half der Witwe nur, um sich selbst Mühe zu ersparen
So oft er an seinen Posten ging, war sie schon da. Obschon er sich dutzende Male geweigert hatte, sie anzuhören, so erhob sie doch immer wieder ihre klare, durchdringende Stimme. Mit Gewalt hatten seine Angestellten sie von ihm fortgetrieben; aber sie gab ihre Sache niemals als verloren auf. Endlich konnte er es nicht länger ertragen, und befahl, dass ihr Erbgut ihr zurückgegeben werde.
Sollte Gott nicht desgleichen tun, wenn Er von einem Geschlecht zum anderen seine Kirche, einer verlassenen Witwe gleich, von dem großen Feinde und Widersacher bedrängt sieht? Wenn Er das Rufen der Heiligen und Märtyrer, die unablässige Bitte: „Komm, HErr Jesu,“ hört, und das freche Gebahren des Feindes sieht – wird Er sich nicht aufmachen und Rache ausüben? Ja wahrlich, Er wird uns erretten in einer Kürze! Tausend Jahre sind vor Ihm wie ein Tag.