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Predigten zu Lukas 16,11

"Wenn ihr nun in dem ungerechten Mammon nicht treu gewesen seid, wer wird euch das Wahrhaftige anvertrauen?"

Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Wenn ihr nun in dem ungerechten Mammon nicht treu gewesen seid, wer wird euch das Wahrhaftige anvertrauen ?"

Der "ungerechte Mammon" bezieht sich hier auf irdische Schätze und materielle Reichtümer. Es gibt wohl keine Illusion die weiter verbreitet ist als diese, dass ein Mensch mit großem materiellen Besitz reich ist. Wir sprechen von Häusern und Land als Immobilien, weil wir glauben, dass sie "immobil" , unbeweglich sind, und nicht gegen unseren Willen weggenommen werden können. Wir sprechen von Aktien und Wertpapieren als "Sicherheiten" , weil wir glauben, dass sie uns wirkliche Sicherheit bieten können.

Aber in Lukas 16,11 unterscheidet der Herr zwischen dem "ungerechten Mammon" und "wahrhaftigem" Reichtum. Die Dinge, die die Menschen für Reichtum halten, sind es in keinster Weise.

Johannes war ein gottesfürchtiger Christ, der als Hausmeister auf dem Gut eines reichen Adeligen arbeitete. Eines Nachts hatte Johannes einen sehr eindrücklichen Traum, in dem ihm gesagt wurde, dass der reichste Mann im Tal vor der nächsten Mitternacht sterben würde. Als Johannes am nächsten Morgen seinen Arbeitgeber traf, teilte er ihm den Traum mit. Anfangs gab sich der Millionär völlig gleichgültig. Er fühlte sich gesund wie nie zuvor. Und außerdem glaubte er ohnehin nicht an Träume.

Aber sobald Johannes an seine Arbeit gegangen war, rief er seinen Chauffeur und ließ sich zum Arzt fahren. Er verlangte eine gründliche Untersuchung seines gesamten Zustandes. Wie erwartet stellte sich heraus, dass er bei ausgezeichneter Gesundheit war. Und doch machte er sich immer noch Gedanken wegen Johannes' Traum, und deshalb sagte er beim Verlassen der Praxis: "Übrigens, Herr Doktor, könnten Sie heute vielleicht zum Abendessen kommen?" Der Arzt nahm die Einladung an.

Das Abendessen nahm seinen gewohnten Gang und man sprach über alle möglichen Themen. Mehrmals schickte sich der Arzt zu gehen an, aber jedesmal drängte ihn sein Gastgeber, doch noch ein wenig zu bleiben. Als die Uhr schließlich Mitternacht schlug, wünschte der gottlose reiche Mann, gewaltig erleichtert, dem Arzt eine Gute Nacht.

Einige Minuten später klingelte es. Als der Gutsbesitzer die Tür öffnete, stand da die erwachsene Tochter des alten Johannes und sagte: "Entschuldigen Sie bitte, aber meine Mutter wollte Sie wissen lassen, dass Vater einen Herzschlag hatte und gerade eben gestorben ist."

Der reichste Mann des Tales war in dieser Nacht gestorben.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Der ungerechte Mammon

Der HErr spricht hier vom Gelde und seinem Werte. Dieses ist so sehr mit Ungerechtigkeit verknüpft, dass Er es geradezu den ungerechten Mammo n nennt. Er wollte damit darauf hindeuten, dass der eingefleischte Knecht des Geldes eigentlich ein Götzendiener sei, der sich täglich in dem Tempel jener heidnischen Gottheit niederwirft. Jesus nennt es auch gering; wir können nur dann ermessen, wie gering es ist, wenn wir es vergleichen mit dem unsterblichen Wert der Seele. Jedenfalls ist das Geld nicht das wahrhaftige Gut; auch gehört es nicht uns, sondern ist Gottes Eigentum.

1. Jesus deutet den richtigen Gebrauch des Geldes an

Gott hat es uns in die Hand gelegt und beobachtet nun, welchen Gebrauch wir davon machen, ehe Er uns die wahrhaftigen, ewigen Güter anvertraut; gerade wie man ein Kind mit einer Spieluhr auf die Probe setzt, ehe man es wagt, ihm eine rechte in die Hände zu geben. Verdirbt es die eine, so zögert die Mutter, ihm die andere zu geben; geht es aber sorgfältig damit um, so ist sie im Stande, ihm sogar ein Familien – Erbstück zu überlassen. Also prüft Gott die Menschen, wenn Er ihnen Geld gibt, damit Er erfahre, wie viel Er ihnen von den ewigen Gütern des neuen Jerusalems anvertrauen kann.

2. Jesus ermuntert uns zur Treue

Wir sollen in den Angelegenheiten Gottes ebenso klug und sorgfältig zu wege gehen, wie der ungetreue Haushalter es im Blick auf sein eigenes Interesse tat. Er benutzt seines Herrn Geld dazu, sich einen Willkomm zu sichern in den Häusern der Schuldner, wenn er seine Stelle verlieren sollte. Gott hat es aber so eingerichtet, dass du, wenn du sein Geld recht anwendest, nicht allein seine Zufriedenheit dir erwirbst, sondern dein Gewinn völlig eins wird mit dem seinigen, und dich – wenn diese Welt dir entschwindet – diejenigen, denen du um seinetwillen geholfen hast, willkommen heißen werden in den ewigen Hütten.