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Predigten zu Lukas 12,47
Mit wenigen Strichen zeichnet der Herr hier ein Bild des Lebens vieler Erlöster. Wir sagen: «Herr, Herr!» und beten: «Dein Wille geschehe, wie im Himmel...», aber wir tun diesen Willen nicht! Und dieses Gleichnis betrifft die Wiederkunft Jesu Christi; das sollten wir bedenken! Seine Wiederkunft wird solcher Art sein, daß ein nur äußerliches Bekenntnis zum Christentum dann nicht zu bestehen vermag. Nur die, welche dem Willen Gottes gehorchen und ihn tun, wenn Er erscheint, werden angenommen.
Jesus redet hier nicht von Unwissenden, von Gläubigen, die kein Licht haben, weil es ihnen an den Gnadenmitteln fehlt, die anderen Christen zuteil geworden sind. Er redet von denen, die Seinen Willen kennen, die wissen, was sie zu tun haben; und das ist der Fall bei vielen unter uns. Wie nötig wäre es, daß wir unser Leben prüften, um zu erkennen, in welchen geringfügigen oder bedeutsamen Dingen wir Seinen Willen nicht getan haben! Oft hat uns Gott Seinen Willen gezeigt; wir haben ihn erkannt, aber nicht getan. Wir waren nicht beharrlich, hielten nicht, was wir Ihm gelobten.
Es liegt etwas sehr Ernstes in diesem Satz: «Der Knecht, der den Willen seines Herrn kannte, aber nicht nach seinem Willen tat.» Und wir dürfen nicht vergessen, daß unter den Kindern Gottes die, welche weniger Vorrechte und weniger Licht haben, eine geringere Strafe erleiden werden.
Oft kommen Schwierigkeiten im Leben weder vom Lauf der Ereignisse noch von den Anläufen des Feindes, sondern sie sind ein Erziehungsmittel des himmlischen Vaters, der Leiden zuläßt, um Sein Kind zur Wirklichkeit zu erwecken, damit es sich bessert und auf den Weg des Gehorsams zurückkehrt. Wir, die wir den Willen unseres Herrn kennen, wollen ihn auch bis in alle Einzelheiten hinein tun und bereit sein, «denn der Sohn des Menschen kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht meint» (Lukas 12,40).