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Predigten zu Josua 17,18
Zitate von Alfred Christlieb anzeigen
"Josua sprach zu den Kindern Joseph: Das Gebirge soll dein sein bis an sein Ende, wenn du die Kanaaniter vertreibst, die eiserne Wagen haben und mächtig sind."
Da stehen die Kinder Joseph vor Josua und beschweren sich, dass ihr Erbteil nicht genügend groß sei. Josua gibt ihnen zur Antwort, das ganze Waldgebirge solle ihr Erbteil werden unter der Bedingung, dass sie die Kanaaniter vertrieben. Dass ihnen dadurch eine schwierige Aufgabe gestellt wurde, war sowohl den Kindern Joseph wie Josua selber wohl bewusst. Aber die Aufgabe war nicht unerfüllbar. Die Macht der Kanaaniter war gebrochen. Mit Aufbietung aller ihrer Kraft konnten die Kinder Josephs der Feinde und ihrer eisernen Wagen Herr werden. - In ähnlicher Lage befinden wir uns bei den Kämpfen gegen die Sünde. Unser Herr Jesus hat Satan und Sünde besiegt. Es gibt aber viele Christen - und ich rechne mich mit zu ihnen - die klagen über die Kanaaniterreste und deren Macht im eigenen Herzen. Die Kinder Joseph erhielten ihr Erbteil nur unter der Bedingung, dass sie die Kanaaniter mit den eisernen Wagen vertrieben. Und uns ruft der Herr des Himmelreiches zu: "Wer überwindet, der wird es alles ererben!" Ein Hauptkampf der Christen gilt der Macht des Hochmutes. Es steckt etwas in uns von der Art des Diothrephes (3. Joh. V. 9), der "unter ihnen hochgehalten sein" wollte. Warnend zeigt uns Apg. 8 die Gestalt des Zauberers Simon, der wohl der Apostel Worte gläubig annahm, aber im Herzen den Wunsch behielt, wie vordem etwas "Großes" zu sein. Das Taufwasser hatte diese böse Neigung nicht abgewaschen. - Wir wollen dieser Sünde, so oft sie sich regt, den Todesstoss versetzen, statt sie zu füttern, und mit dem alten Pastor Engels sprechen: "Ich will alles willkommen heißen, was mich heruntersetzt." - So kämpfen wir gegen unsere feindlichen "eisernen Wagen."Das Gebirge soll dein sein
Das Gebirge war steil, höckerig, von Wald bewachsen. „Es soll dein sein,“ sprach Josua zum Hause Josephs; „du bist ein großes Volk und hast viel Kraft; haue um den Wald, ebne die Abhänge und verwandle ihre kahlen Strecken in Kornfelder und Weinberge; erfülle diese weiten, unbewohnten Gegenden mit Leben und Gesang.“
1. Es ist immer Raum in der Höhe
Sind die Tale voll Kanaaniter, deren eiserne Wagen deinem Fortschritt widerstehen, so steige hinauf ins Hügelland, bewohne die hochgelegenen Orte. Kannst du nicht mehr wirken für Gott, so bete für solche, die es tun, und wenn du durch deine Rede die Erde nicht bewegen kannst, so magst du den Himmel bewegen. Ist dir die Entfaltung inneren Lebens auf dem niederen Gebiete unmöglich gemacht, durch allerlei Einschränkungen und Hindernisse äußerlicher Art, so richte dich desto mehr auf das Unsichtbare, das Ewige, das Göttliche.
2. Der Glaube kann Wälder fällen
Wenn die Stämme Josephs sich bewusst gewesen wären, welche Schätze in jenen Gebirgen verborgen lagen, so hätten sie es doch kaum für möglich gehalten, die Hügel ihrer dichten Bewaldung zu entkleiden. Aber indem Gott ihnen diesen Befehl erteilte, erinnerte er sie daran, dass sie auch die genügende Kraft hätten. Die uns unmöglich erscheinenden Aufgaben stehen oft vor unserem geistigen Auge, wie jene waldigen Höhen, – nicht unserer Ohnmacht spotten sollen sie, sondern uns zu geistlichen Heldentaten anspornen, die uns freilich unmöglich wären, wenn nicht Gott, durch Seine Innewohnung, uns einen Vorrat von Kraft zur Verfügung stellte. Schwierigkeiten treten uns entgegen, damit wir lernen, was Gott tun kann, wo man im Glauben betet und arbeitet. Bist du eingeengt im Tale? Ziehe hinaus zu den Bergen und wohne dort; hole Honig aus den Felsen und Reichtum aus den bis jetzt noch mit Wald bewachsenen Abhängen.