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Predigten zu Jona 1,12
Wo Gesetz und Sünde hinter uns her sind und Gott mit seinem mächtigen Winde der Bestrafung und mit seinem Ungewitter auf uns eindringt, dass wir von allen Seiten heimgesucht werden, und nun auch die Menschen sich gegen uns aufmachen, so dass unsere Ungerechtigkeit, weil wir uns unter das Wort von Gnade nicht haben beugen wollen, von allen Seiten genau gesucht wird und wir dran müssen, so sollen wir an Jonas Beispiel belehrt sein, dass wir in solcher Lage unserer selbst nicht schonen, nicht unsere Ungerechtigkeit und Verdrehtheit behaupten wollen, wodurch wir uns selbst und die Unsern nur umso mehr in's Unglück stürzen, sondern dass wir alsdann Gott und seinem Gesetz und der Sünde getrost recht geben, und uns selbst auf und dran geben mit allen unsern Werken und Frömmigkeit.
Muss es denn da auch heißen: Ja, so habe ich aber nichts mehr, so versinke ich in den Abgrund, in die Hölle, so sollen wir solches Versinken in unsere Verlorenheit, solches Hineingeworfensein in unser Verderben gar nicht scheuen, auf dass Gott und sein Gesetz, sein Recht und seine Wahrheit mögen bleiben und bestehen. Ein solches Verdammen und Wegwerfen seiner selbst, welch eine Höllenfahrt es auch sei, wird seine herrliche Frucht tragen. Denn der Herr wird da eine Errettung uns verschafft haben. Freilich hat dieser Errettung anfangs ein Schauder erregendes und grausames Aussehen, aber eben darin werden wir das finden, worin wir für die Ewigkeit zur rechten Erkenntnis Gottes und seines Christi gelangen werden.
Ich hoff' auf dein Erbarmen
und meine Seele harrt.
O Gott, du hast den Armen
dich oft geoffenbart.
Ach, bleib mir nicht verborgen,
im Finstern sehn' ich mich,
wie Wächter nach dem Morgen,
wann zeigt der Morgen dich?