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Predigten zu Johannes 7,17

"Wenn jemand seinen Willen tun will, so wird er von der Lehre wissen, ob sie aus Gott ist, oder ob ich aus mir selbst rede."

Autor: Carl Eichhorn (* 11.07.1810; † 08.02.1890) deutscher lutherischer Pastor
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Ein sicherer Weg zum Glauben

"Wer da will des Willen tun, der wird innewerden, ob meine Lehre von Gott sei, oder ob ich von mir selbst rede."

Wie gelangt man zu dem großen Erlebnis, das man Glauben nennt? Ist es nur so ein glücklicher Zufall oder auch ein unberechenbares Geschenk von oben, wenn einer zum Glauben kommt? Man hört öfter sagen: Die Frommen sind zu beneiden mit ihrem Glauben. Kürzlich äußerte jemand: "Ich habe die Tatsache der Erlösung bisher nicht fassen können." Ich erwiderte: "Zuerst müssen Sie erfasst werden, dann werden Sie erfassen." Der Heiland redet von einem "Innewerden". Das ist ein Erfasst- und Ergriffenwerden von der Macht der Wahrheit. Es ist das, was die Schrift unter dem Glauben versteht. Wenn ich nur auch glauben könnte! Der Herr Jesus hat uns einen Weg angegeben, auf dem wir sicher zum Glauben kommen können. Der Glaube fällt uns nicht in den Schoss wie das große Los. - "Wer will", wer sich fest entschließt, den Willen Gottes zu tun, der wird innewerden, ob Jesus der von Gott gesandte Erlöser ist oder nicht. Auf diesem Weg kam Petrus zur Glaubensgewissheit. Er machte vollen Ernst, wurde ein Jünger des Täufers Johannes und ging dann in der Nachfolge Jesu noch weiter in den Willen Gottes ein. Versuche es einmal ernstlich, dein Leben nach den Geboten Gottes einzurichten, so wirst du sicherlich innewerden, dass nur Jesus allein dir das geben kann, was du durch eigene Anstrengungen vergeblich zu erlangen suchst. Erfasse nur einmal den Willen Gottes in seinem ganzen Umfang und seiner Tiefe! Mach dich einmal ernstlich daran, alle böse Lust, alle die schlimmen Regungen des Zornes, des Neides aus deinem Herzen zu reißen; versuche es, deinen Nächsten zu lieben wie dich selbst und dein eigenes Ich vom Thron zu stossen! Du bringst es niemals fertig. Du wirst immer mehr an und in dir bankerott werden. Das Schuldgefühl steigert sich, das Bewusstsein der Ohnmacht nimmt zu. Einer, der es ernstlich versucht hat, Martin Luther, bekennt: "Ich sank nur immer tiefer drein, es war kein Gut's am Leben mein, die Sünd' hatt' mich besessen." So näherst du dich dem Heiland der Sünder. Du wirst empfänglich für die Botschaft vom Kreuz. Gott kann dir seinen Sohn offenbaren als den, der allein dir zu Leben und Freiheit, zu Friede und Freude verhilft. Es wird dir zur Glaubensgewissheit: Er ist es, sonst keiner.

Mit deiner Kraft mich rüste, zu kreuz'gen mein' Begier und alle bösen Lüste, auf dass ich für und für der Sündenwelt absterbe und nach dem Fleisch verderbe, hingegen leb' in dir!

Darum, du Gott der Gnaden, du Vater aller Treu, wend allen Seelenschaden und mach mich täglich neu; gib, dass ich deinen Willen gedenke zu erfüllen, und steh mir kräftig bei!


Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Wenn jemand seinen Willen tun will, so wird er von der Lehre wissen, ob sie aus Gott ist, oder ob ich aus mir selbst rede."

'Hoffnung für alle' überträgt den ersten Teil des Verses: "Wer von euch bereit ist, Gottes Willen zu tun, der wird erkennen..." Es ist eine wunderbare Verheißung, dass, wenn jemand wirklich ehrlich wissen und erkennen will, Gott Sich ihm offenbart.

Wenn ein Sünder mit sich am Ende ist, und wenn er in tiefer Not betet: "O Gott, zeige Dich mir" , dann handelt Gott immer danach. Es ist ein Gebet, das niemals unerhört bleibt.

Ein Hippie, der in einer Höhle im Südwesten der USA lebte, wollte mit allem Schluss machen. Er hatte in Alkohol, Drogen, Sex und Okkultismus Befriedigung gesucht. Aber sein Leben war immer noch leer. Er sah keinen Ausweg aus seinem Elend. So sass er eines Tages zusammengekauert in der Höhle und rief: "O Gott - wenn es einen Gott gibt - offenbare Dich mir, oder ich werde meinem Leben ein Ende setzen."

Zehn Minuten später kam "zufällig" ein junger Christ vorbei, steckte seinen Kopf in den Eingang der Höhle, bemerkte den Hippie-Einsiedler und sagte: "Hallo - hast du was dagegen, wenn ich mit dir über Jesus rede?"

Und stellen wir uns vor, was geschah: Der Hippie hörte die gute Nachricht von der Errettung durch Glauben an den Herrn Jesus Christus. Er fand zum Herrn und erfuhr Vergebung, Annahme und neues Leben. Ich habe noch nie von jemand gehört, der so gebetet hat, ohne dass der Herr Sich ihm in besonderer Weise geoffenbart hätte.

Natürlich gilt diese Verheißung auch für Christen. Wenn jemand ernsthaft den Willen Gottes für sein Leben erkennen will, wird Gott ihm diesen offenbaren. Wenn er den richtigen Weg bezüglich der Zugehörigkeit zu einer Gemeinde erkennen möchte, wird Gott ihn auch darin führen. Gleichgültig, um was unsere Bitte sich handelt, Gott wird sie auf jeden Fall erfüllen, wenn wir Seinen Willen an die erste Stelle setzen. Was oft zwischen uns und einem wirklichen Erkennen der Gedanken Gottes steht, ist unser Mangel an echter Sehnsucht danach.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Ihrem eigensten Wesen nach muss Liebe freiwillig sein

Wie kann der ernsthafte Christ das biblische Gebot erfüllen, Gott von ganzem Herzen zu lieben und seinen Nächsten wie sich selbst? Von allen Gefühlen, zu denen die Seele fähig ist, ist die Liebe bei Weitem das freieste, das unreflektierteste und das, von dem man am wenigsten annimmt, es entspränge einer Pflicht oder Forderung – und ganz gewiss kommt sie nicht aufgrund eines Befehls, den ein anderer erteilt. Es hat noch kein Gesetz gegeben, das ein moralisches Wesen dazu zwang, jemand anderen zu lieben, denn ihrem Wesen nach muss Liebe freiwillig sein. Niemand kann durch Druck oder Furchteinflößen jemanden zur Liebe bewegen. Liebe ereignet sich auf solche Weise einfach nicht! Die Liebe, von der die Bibel redet, ist nicht die Liebe des Gefühls, sondern die des Willens, die absichtliche Herzenshaltung. Gott hatte nie im Sinn, ein solches Wesen wie der Mensch solle der Spielball der Gefühle sein. Das Gefühlsleben ist ein richtiger und edler Teil unserer Gesamtpersönlichkeit – aber es ist, seinem Wesen nach, von zweitrangiger Bedeutung. Die Religion hat es mit dem Willen zu tun, ebenso wie die Gerechtigkeit. Das einzig Gute, was Gott anerkennt, ist das absichtliche Gute. Die einzige Heiligkeit, die zählt, ist die willentliche Heiligkeit. Wir sollten uns über den Gedanken freuen, dass vor Gott der Mensch das ist, was er sein will. Bekehrt sich jemand, so ist die erste Forderung ein korrigierter Wille. Um der Forderung, Gott zu lieben, entsprechen zu können, braucht die Seele dies nur zu wollen – dann beginnt das Wunder zu sprießen wie die Knospen an Aarons Stab!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Nichts kann Gott oder einen guten Menschen aufhalten

Die Ansicht, feindliche Menschen oder widrige Umstände könnten Gott davon abhalten, Seinen Willen im Leben eines Menschen durchzusetzen, ist ganz und gar falsch. Nichts und niemand kann Gott und einen guten Menschen aufhalten! Es gehört zu den Herrlichkeiten des christlichen Glaubens, dass er in effektiver Kraft gegenwärtig sein kann – einerlei, ob das moralische oder politische Umfeld günstig dafür ist oder nicht. Wir erinnern noch einmal an H. G. Wells, der persönlich den Buddhismus für die beste Religion hielt, aber zugeben musste, der könne nur in Ländern mit warmem Klima gedeihen! Bestünde Religion aus äußerlichen Tätigkeiten, so könnte man sie zerstören, indem man diese Tätigkeiten per Gesetz verbietet. Aber wenn der wahre Anbeter einer ist, der Gott in Geist und Wahrheit anbetet, wie könnten Gesetze oder Kerker oder Missbrauch oder Raub des Eigentums einen geistlichen Menschen von der Anbetung abhalten? Wenn ein Mensch sein Herz nur fest darauf richtet, den Willen Gottes zu tun, so ist er augenblicklich frei! Niemand kann ihn hindern. Nur wenn wir unserem eigenen Willen in unserer Gottesbeziehung Raum geben, geraten wir in Schwierigkeiten. Wenn wir in unseren Lebensfaden die Muster unserer eigenen Wünsche weben, werden wir sofort von äußeren Hindernissen gehemmt. Das Wesen geistlicher Anbetung bedeutet: den Höchsten zu lieben, fest zu vertrauen, unaufhörlich zu beten und nach der Christusähnlichkeit und Heiligung zu trachten und alles Gute zu tun, um Christi willen. Wie sollte uns irgendjemand bei dieser »Tätigkeit« hindern können?!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Das Geheimnis verlieren

Wir können dessen gewiss sein, dass wir geistlich wachsen, wenn wir entdecken, dass ein göttliches Geheimnis im gesamten Reich Gottes verborgen liegt.

Ich bin mir wohl dessen bewusst, dass Bibellehrer in verschiedenen christlichen Kreisen vorgeben, sie wüssten alles über Gott. Sie werden rasch auf jede Frage antworten, die du zu Gott hast, zu Seiner Schöpfung, zu Seinen Gerichten. Sie rauben dem Leben und der Anbetung jegliches Geheimnis. Wenn sie das geschafft haben - dann haben sie aber auch Gott daraus entfernt!

Ihre Klugheit und Gewandtheit zeigen, welch ein Mangel an Ehrfurcht vor Gott im Geist des Menschen sein kann - an Ehrfurcht und Verehrung, Stille und Bewunderung, mit einem flüsternden: »O Herr, Gott, du weißt es!«

Bei Jesaja sehen wir klar, was geschieht, wenn sich ein Mensch dem Geheimnis der Gegenwart Gottes nähert. Völlig überwältigt kann Jesaja nur noch bekennen: »Ich bin ein Mensch mit unreinen Lippen!« Ein Mensch, der gespürt hat, was Jesaja spürte, wird nie mehr Witze machen können über »den Jemand da oben, der mich liebt«.


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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In allem, was ich denke, tritt ans Licht, was ich will, auch in dem, was ich über Jesus denke. Darum fragt uns Jesus: was wollt ihr? Nun kann ich aber nie etwas anderes wollen als einen Willen. Welchen Willen ich will, das ist die Frage und an ihr trennen sich unsere Wege in entgegengesetzte Richtungen. Ich kann meinen Willen wollen oder ich kann Gottes Willen wollen. Ich kann erwägen, was sich aus meiner Lage als Ziel für mich ergibt, was also meinem Leben Stärkung und Vollendung bringt und meine Wünsche erfüllt. So entsteht mein eigner Wille, und wenn ich diesen will, so wird mir Jesus gleichgültig. Denn zum Diener meines Willens macht er sich nicht. Steht er so deutlich vor mir, daß ich ihn nicht vergessen kann, so wird er mir widerwärtig. Ich kann aber meinem Willen auch einen anderen Inhalt geben, weil mir Gottes Wille gezeigt ist. Wenn nicht das die bewegende Frage ist: was wünsche ich mir, was dient mir? sondern was will Gott von mir? und wenn ich nun seinen Willen nicht im Aufruhr von mir stoße, sondern erkenne, daß es das einzig Richtige und Heilsame für mich ist, Gottes Willen zu wollen, dann kann ich Jesus verstehen, ihn, der Gottes Willen wollte und nicht bloß wollte, sondern tat. Nun erkenne ich im Gehorsam Jesu seine Herrlichkeit. Aus seinem Gehorsam entsteht aber alles, was durch ihn und an ihm geschah, seine Geburt, sein Kreuz und seine Auferstehung. Ebenso hat alles, was er mir sagt, nur ein einziges Ziel, nämlich daß ich den Willen Gottes tue. Was sucht der Glaube anderes, als daß der Wille Gottes gescheh? Was begehrt die Buße? Sie ist die Umkehr vom eigenen Willen zu Gottes Willen. Was ist die Liebe Gottes, wenn sie nicht das Verlangen ist, daß sein Wille gescheh? Was ist die Hoffnung? Der Vorblick auf die Erfüllung des göttlichen Willens. Daran aber, daß mir Jesus den Willen Gottes zeigt und ihn tut, erkenne ich, das seine Lehre von Gott ist.

Mit der Bitte, die du, Jesus, in unser Herz gelegt hast und die die ganze Christenheit unablässig bittet, bitte auch ich: Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel. So bleibe ich in deiner Lehre und du wirst deine Verheißung erfüllen, daß wir, wenn wir in deinem Wort bleiben, die Wawhrheit erkennen. Amen.