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Predigten zu Johannes 3,33
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Der wahrhaftige Gott
O, wie gern wollte ich so predigen, dass ihr die Worte richtig verstehen könntet! Denn es werden Irrgeister kommen, die mit Stolz auf die Verheißungen Gottes pochen werden und doch nicht wissen, auf welche Weise die Wahrheit vollbracht werden soll, obgleich Gott wahrhaftig ist. Die Verheißungen sind nicht da, um uns zu rühmen, vielmehr sollen wir ehrfürchtig darum bitten, in der Wahrheit zu bleiben. Wenn wir hochmütig umherstolzieren, so werden wir es gewiss nicht gut machen, ja, wir werden zuletzt nicht wissen, ob Gott wirklich Gott und ob Verheißung wirklich Verheißung ist und ob Lüge wahrhaftig Lüge und Wahrheit offenkundig Wahrheit ist. Darum sollen wir vielmehr denken: ›Herr, Gott, hilf mir, dass ich an Deinem Wort festhalte!‹ Die Verheißungen Gottes sollen nur trösten und die Seelen erhalten, dass sie festbleiben und nicht stolz werden. Sie dienen nicht dazu, dass wir uns ihrer rühmen. Das wird man nur aus der Erfahrung lernen, besonders in Todesnöten. Da erfährt man es. Mit Worten lernt man’s nicht, sondern nur in der Wahrheit. Wenn es uns ginge wie den Märtyrern und wir zu jeder Zeit in Lebensgefahr ständen, dann könnten wir es lernen. Es ist leicht und schnell gesagt: »Gott ist wahrhaftig «, aber wenn es dazu käme, dass wir sehen sollten, wie wahrhaftig er ist, so würden wir diese Worte wohl vergessen. Es muss dahin kommen, dass wir sagen: »Du musst wahrhaftig sein, auch wenn Du nicht wahrhaftig erscheinst.«