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Predigten zu Johannes 3,18
Zitate von Aiden Wilson Tozer anzeigen
Warnung im Evangelium
Wenn Gott ein Volk oder eine Stadt, eine Gemeinde oder einen Menschen warnt, so ist es eine schmerzliche Sünde, wenn diese Warnung ignoriert wird. Wir konservativen Christen glauben, dass die christliche Botschaft in der Tat ein warnendes Element enthält, doch das glauben nicht alle Christen.
Manchen wurde gesagt, das Evangelium sei »ausschließlich eine gute Nachricht«. Sie meinen, die einzige Art und Weise, das Evangelium in seinem vollen Umfang zu erklären, sei der Satz: »Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du gerettet werden.« »So ist es! Und da gibt es nichts hinzuzufügen«, sagen sie.
Man muss sie vielleicht daran erinnern, dass es sprachlich unmöglich ist, einen bestimmten Sachverhalt zu behaupten, ohne sich in Erinnerung zu rufen, was das genaue Gegenteil davon ist. Wenn uns die Bibel dazu anhält, an den Herrn Jesus Christus zu glauben, um gerettet zu werden, dann erinnern wir uns an die Tatsache, dass die Menschheit von Gott abgefallen ist und dass denen, die nicht glauben, eindeutig und klar die Botschaft gilt: »Wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er glaubt nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes« (Johannes 3,18).
Zitate von Adolf Schlatter anzeigen
Es steht nicht in unserer Macht, ob wir an Jesus glauben oder nicht glauben. Denn der Glaube entsteht aus dem Wort, das uns Jesus zeigt, und dieses kommt als freies göttliches Geschenk zu uns. Sodann bleibt das Wort ohne Wirkung, wenn es nicht gehört wird mit jenem wachen Hören, durch das das Wort unser Eigentum wird, und dieses liegt nicht in unserer Hand, sondern ist Gottes Wirkung in uns. Darum ist uns durch die Begegnung mit Jesus, die uns zum Glauben an ihn führt, das gegeben, was nicht unter das Gericht Gottes fällt. Wäre der Glaube unser Werk und Verdienst, so stände auch er unter Gottes Gericht. Nun ist er aber Gottes Gnadengabe und darum ihm wohlgefällig und mit seinem Willen eins und unser Heil. Wer ihn empfangen hat, ist über das Gericht emporgehoen. Wenn dagegen die Begegnung mit Jesus für den Menschen unfruchtbar und sein Wort für ihn ohne Bedeutung bleibt, dann hat sich Gottes Gericht an ihm vollzogen. Denn das, was uns von Jesus wegreißt und ihm unser Ohr verschließt, ist unser verwerfliches Handeln. Alles, was böse in uns ist, zerrt uns von Jesus weg. Die Nebel, mit denen unser verkehrtes Begehren unseren Blick füllt, machen ihn uns unerkennbar. Wir heißen deshalb ganz andere Dinge unser Glück und Gut als das, was der Gekreuzigte uns verspricht. Wir werden also, wenn wir ungläubig bleiben müssen, an unseren eigenen Willen gebunden und müssen das haben, was unser sündliches Begehren sich wünscht. Das ist bereits erlittenes Gericht, bereits in Kraft gesetzte Strafe. Denn es geht uns mit unserem Unglauben Christus verloren und damit der ganze, ewig reiche Schatz des Himmelreichs. Gleichwohl hat Jesus auch seinen Jüngern mit großem Ernst gesagt, daß er auch sie richten werde. Das tat er, weil es keine göttliche Gabe gibt, an der wir uns nicht versündigen können, und je größer die Gabe ist, die wir entkräften und mißbrauchen, um so schwerer ist unsere Schuld. Durch den Glauben an Jesus sind wir fähig gemacht, ihm zu dienen und Gottes Willen zu tun. Was wir nun in Kraft seiner Gabe aus unserem Leben machen, das untersteht bei uns allen dem göttlichen Gericht. Damit ist aber nicht widerrufen oder abgeschwächt, daß uns mit dem Glauben die Befreiung vom Gericht gegeben ist, weil uns mit ihm die Vergebung unserer Sünden und die Einsetzung in Gottes Gnade verliehen ist.
Deine Hand, Herr, Gott, die uns rettet und uns zu dir emporzieht, erfaßt uns, wenn dein Wort, das uns zu Jesus ruft, in uns ist. ich empfange mit ihm, was du uns gibst. Was kann ich anders tun als dir danken und dir gehorchen? Das gib mir, Vater. Amen.