10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...
Predigten zu Johannes 14,12
Zitate von Aiden Wilson Tozer anzeigen
Übernatürliche Gnade: Gott wirkt Wunder
Ich habe nicht die Absicht zu sagen, ich glaubte im Ernst daran, alles, was man in der Christenheit für wichtig hält, sei ein Wunder! All der Schmuck und das Drumherum und das äußerliche Aufputzen – wir kämen sehr gut ohne all das aus. Aber es gibt eine Reihe von Wundern, die pochen und klopfen in der göttlichen Botschaft und in den Herzen der wahrhaft Gläubigen – und die haben sehr viel mit dem christlichen Glauben zu tun. Wenn Petrus schreibt, dass Gott uns nach Seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, so berührt er ein sehr großes Wunder des Neuen Testaments. Petrus war Zeuge eines großen Wunders geworden: Er war von Neuem geboren! Übernatürliche Gnade wird in der christlichen Gemeinde seit Pfingsten und bis zur gegenwärtigen Stunde gelehrt. Es ist traurig, dass einige von ihren Kanzeln entfernt wurden, weil sie daran festhielten, die Übernatürlichkeit der Taten Gottes zu predigen. Wir stellen uns zu ihnen in der Überzeugung, dass wahre Religion die dauernde Fortsetzung eines großen Wunders ist, und wir können uns nicht damit abfinden, alles nur intellektuell zu betrachten. Die Wiedergeburt ist die Erschaffung eines von Grund auf neuen Menschen, wo vorher ein anderer war. Es ist das Versetzen eines neuen Menschen an die Stelle des alten. Wir sind also von Neuem geboren! Das ist ein zentrales und einmaliges Werk Gottes an der menschlichen Natur!
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer an mich glaubet, der wird die Werke auch tun, die ich tue und wird größere, denn diese tun, denn ich gehe zum Vater.
Es gibt Christen, die eine Sucht nach Außerordentlichem, nach Wundern haben, die gefährlich ist und gemieden und bekämpft werden muss. Es ist aber nicht alles Wundersucht, was man so heißt. Wenn man z. B. trauert über den Mangel an Gotteskräften in der Kirche, über die Spärlichkeit der Geistesgaben und sich darnach sehnt und ausstreckt, so ist das keine Wundersucht, sondern Wirkung des heiligen Geistes und Pflicht jedes Gläubigen, der ein Herz hat für das Reich Gottes. Zu sagen: wir sind reich und haben gar satt, ist keine Tugend, sondern eine Sünde der Laodizäer, die der Herr straft. Die Verheißungen unseres Gottes sind Schätze, die der Glaube der Gemeinde heben soll. So ist es auch mit obigem Verheißungswort. Mit einem doppelten „Wahrlich“ sagt uns der Herr drei Dinge:
- dass die, welche an ihn glauben, die Werke, die er während seines Wandels im Fleische tat, auch tun werden.
- werden sie noch größere Werke tun, als er sie im Fleische tat.
- durch seinen Hingang zum Vater werde ihnen die Kraft zum Verrichten dieser Werke gespendet.
Wollen wir es mit Jesu Worten genau nehmen, so müssen wir sagen: ein sehr großer Teil der Christen kann die Werke nicht tun, die der Herr tat und noch viel weniger die größeren Werte. Warum? es fehlt an Geistesausrüstung. Die Gemeinde heutiger Zeit ist gar nicht in der Verfassung, in der sie die Geistesausrüstung zu solchen Werken empfangen kann. In der apostolischen Zeit war die Gemeinde ein Leib, in dessen einzelnen Gliedern das Geistesleben zum Nutzen des Ganzen pulsieren konnte. Jetzt ist die Gemeinde Gottes elendiglich zerrissen und getrennt in viele Teile. Gäbe der Herr seine Geistesfülle in all diese Trennungen hinein, so würden die einzelnen Teile sie für ihre Parteisache verwenden und der Herr würde ein Sündendiener. Trauern wir über unsere Zerrissenheit und tun wir Buße über diese schwere Sünde.
Ach Herr! Wie halten wir doch Deine Verheißungen auf durch unsere Sünden! Öffne vieler Augen zur Buße und mache Bahn Deinem Geist. Amen