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Predigten zu Jesaja 65,17
Siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen
Der Himmel und die Erde, die jetzt bestehen, erhielten nicht auf einen Tag ihre gegenwärtige Gestalt. Durch lange Zeitläufe, deren Dauer in den verschiedenen Erdschichten aufgezeichnet ist, arbeitete Gott an ihrem Aufbau. So mag es sein, dass der Schöpfer hinter dem Gerüste unserer Weltgeschichte und menschlicher Ereignisse schon jetzt sich daran gemacht hat, den Grund zu einer neuen Ära zu legen, die sich bald enthüllen wird. Aber die neue Schöpfung ist viel schwieriger als die erste, weil so viel niedergerissen werden muss. Durch den Zusammensturz der Weltmächte, die Wogen der Revolutionen, durch das Blut, die Tränen und das bange Ahnen, das gegenwärtig durch die Welt zieht, will Gott Raum machen für den neuen Himmel und die neue Erde, auf denen Gerechtigkeit wohnet.
Vergegenwärtige dir einmal diese unvergleichlichen Worte: „Der vorigen wird man nicht mehr gedenken!“ Unsere bitteren Schmerzen werden in solche unaussprechliche Seligkeit verwandelt werden, dass wir vor Freude des Herzens nicht einmal mehr Raum haben werden, dessen zu gedenken, was uns einst unerträglich schien. Wir werden uns nicht mehr erinnern der Nächte des Leidens, der Trennungen, der schweren Verluste. Die Braut wird die lange Wartezeit vergessen haben. – Was der Himmel tatsächlich ist, das ist uns noch verborgen, damit die Überraschung desto größer werde; aber das ist gewiss, dass unsere gegenwärtige Not in allen ihren Teilen dort ausgeschlossen ist. Kein Schmerz wird mehr sein, weder Leid noch Tod, noch Fluch, noch Tränen, auch kein trennendes Meer. Gott macht alles neu, ja noch mehr, Er macht auch uns neu, damit wir es genießen können.
O seliger Zustand, da Gott unserer Sünden nicht mehr gedenken wird, und wir der vorigen Dinge, des Leids, des Schmerzes, des Todes vergessen werden!