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Predigten zu Jesaja 53,10
"Doch der HERR gefiel es, ihn zu zerschlagen, er hat ihn leiden lassen. Wenn seine Seele das Schuldopfer gestellt haben wird, so wird er Samen sehen, er wird seine Tage verlängern; und das Wohlgefallen des HERRN wird in seiner Hand gedeihen."
Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Er wird Samen haben, und in die Länge leben, und des Herrn Vornehmen wird durch seine Hand fortgehen."
Flehet um die baldige Erfüllung dieser Verheißung, alle, die ihr den Herrn liebt. Das Beten wird uns leicht, wenn wir uns mit unsren Wünschen auf Gottes eigne Verheißungen gründen und stützen. Wie kann Er uns die Erfüllung seines Wortes weigern, wenn Er selbst uns dies Wort gegeben und in den Mund gelegt hat? Die unwandelbare Wahrhaftigkeit kann sich unmöglich selber durch eine Lüge schmähen, die ewige Treue kann sich nicht durch Trägheit entwürdigen. Gott muss seinen Sohn segnen, sein Bund und Testament verpflichtet Ihn dazu. Das, was wir nach der Aufforderung des Heiligen Geistes für unsern Herrn Jesum erbitten sollen, ist nichts andres, als was Gott Ihm nach seinem Ratschluss zu geben verheißen hat. So oft ihr für das Reich Christi betet, sollen eure Augen die Dämmerung des herrlichen, anbrechenden Tages ins Auge fassen, an welchem der Gekreuzigte an derselben Stätte, wo die Menschen Ihn verworfen haben, seine Krone empfangen soll. Mut, liebe Seele, die du unter herzlichem Gebet für Christum wirkst und arbeitest und wenig Frucht siehst, es wird nicht immer so bleiben; bessere Zeiten stehen dir bevor. Deine Augen sehen die selige, reich gesegnete Zukunft noch nicht; borge das Fernglas des Glaubens; wische den trüben Staub deiner Zweifel ab von den Gläsern deines Instruments; schaue hindurch, und betrachte die zukünftige Herrlichkeit. Lieber Christ, ich frage dich: ist es das, warum du allezeit bittest? Bedenke, dass derselbe Messias, der uns lehrt beten: "Gib uns heute unser tägliches Brot," uns zuvor die Bitte vorspricht: "Geheiliget werde Dein Name; Dein Reich komme; Dein Wille geschehe auf Erden, wie im Himmel." Lass in deinen Gebeten deinen Blick nicht nur in der Tiefe haften, auf deinen Sünden, auf deinen Bedürfnissen, auf deinen Mängeln, auf deinen Heimsuchungen, sondern lass ihn sich erheben auf der Himmelsleiter zu Christo selber, und wenn du alsdann dem blutbesprengten Gnadenthrone nahst, so lass ununterbrochen die Bitte ertönen: "Herr, breite das Reich Deines teuren Sohnes aus." Solch eine Bitte mit Inbrunst gebetet, erhebt und erhöht den Geist deiner Andacht.