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Predigten zu Jesaja 44,5
"Dieser wird sagen: Ich bin der HERRs; und der wird den Namen Jakobs ausrufen; und jener wird mit seiner Hand schreiben: Ich bin des HERRN, und wird den Namen Israels ehrend nennen."
Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller
"Dieser wird sich mit seiner Hand dem Herrn zuschreiben!"
Das scheint doch auf eine vollbewusste Entscheidung für den Herrn hinzuweisen, was heutzutage oft fälschlich "Bekehrung" genannt wird. Daher halte ich von sogenannten Kinderbekehrungen sehr wenig und glaube ich nicht, dass die meisten Konfirmanden wirklich etwas Echtes und Bleibendes erlebt haben. Man müsste zwischen dem 25. und 30. Jahr Gelegenheit bekommen, einen festen Entschluss zu fassen. Doch der Herr bindet sich nicht an Jahr und Zeiten nach Menschenmass. Wenn es nur überhaupt zu bewusster Übergabe an ihn kommt und - das ist ebenso wichtig! - wenn man nur nachher jeden Tag jenen Entschluss mit Verständnis wieder bejaht. Warum solltest du diesen Tag heute versinken lassen, ohne diesen Willensentschluss aufs neue bei dir zu vollziehen? Mit seiner Hand schreibt man es schnell - warum nicht mit Herz und Willen, Seele und Sinn jeden Tag aufs neue? Erwarte ich von Ihm, dass er jeden Tag eine besondere Seite seiner Güte mir offenbart - "seine Güte ist jeden Morgen neu!" - warum sollte nicht jeden Abend das Echo meiner Liebe kommen: Ich will dein sein?Ja, Herr Jesu, ich will! Hilf meiner Halbheit auf und rüttle meine Unentschlossenheit auf, dass ich mich für dich entscheide und für dich da sei mit allem, was ich bin und habe. Nimm mich heute und behalte mich in deinen treuen Händen. Amen.