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Predigten zu Jesaja 44,2
Fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und du Frommer, den ich erwählet habe. Denn ich will Wasser gießen auf die Durstigen; und Ströme auf die Dürre; ich will meinen Geist auf deinen Samen gießen, und meinen Segen auf deine Nachkommen.
Es gibt Zeiten, in welchen man sich fürchten könnte im Blick auf die Zustände eines Volkes. Für eine solche Zeit des Volkes Israel war auch obige Ermahnung des Herrn gegeben, mit der er zunächst die Gläubigen Israels tröstete. Er verweist sie mit diesem Trost gar nicht auf Menschenhilfe durch welche die traurigen Zustände anders werden sollten, sondern einzig und allein auf eine göttliche Tat, die Ausgießung seines Geistes. So ist es immer gewesen: wenn das Volk religiös gesunken war, so tat Gott eine Tat und schaffte Hilfe. Diese Hilfe bereitet er gewöhnlich in der Stille vor in den Herzen von wenigen, ja oft nur in einem Menschen, mit dem er reden kann, dem der Jammer des Volkes zu Herzen geht. So verheißt Jehovah auch in obigen Worten den Durstigen Wasser; auf sie will er seinen Geist ausgießen. Wir haben hierin einen Wink für unsere Zeit. Wo eine Anzahl Durstige sind, die für sich und andere fühlen, dass es so, wie es ist, nicht bleiben kann und die in ihrem Durst nach einer Tat des Herrn schreien und im Gebet anhalten, da antwortet Gott und schafft eine Geistesbewegung. Es gibt Gegenden die ganz tot waren. Einige Stille im Lande seufzten und beteten zum Herrn; das Erste war, dass Er ihnen einen lebendigen Zeugen sandte; das Wort schlug ein, und nun ist herrliches geistliches Leben in der ganzen Gegend. Das muss uns ermuntern zu glauben, zu beten und zu hoffen. Wir sehen in diesen Tagen Ströme des Verderbens sich in unser Volksleben ergießen. Diesen Strömen gegenüber verheißt der Herr Geistesströme, also nicht nur Tropfen. Wo sind die Durstigen, die vor Gott liegen und anhaltend bitten um sein Eingreifen? Unser Gott will Leute haben die in den Riss treten, wie Mose, wie Samuel, wie Elias einst in den Riss traten, damit Zeiten der Erquickung kommen.
Herr, unser Gott! Gib Deinem Volk den Geist der Gnade und des Gebotes und nimm Du Dich Deiner bedrängten Herde an. Amen