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Predigten zu Jesaja 35,3

"Stärket die schlaffen Hände und befestiget die wankenden Kniee!"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Stärket die schlaffen Hände und festiget die strauchelnden Knie."

Trägheit kann einen Menschen an Händen und Füßen lähmen. Die Arme werden stärker, je mehr man sie gebraucht. Der Schmied hat eine kräftige Faust, weil er immer den Hammer benutzt. Wer Berge ersteigt oder jeden Tag einige Meilen marschiert, bekommt kräftige Beine. Diejenigen aber, die still zu Hause sitzen und wenig gehen, werden schon müde, wenn sie nur einen kleinen Gang zu machen haben. Der Gebrauch unserer Glieder macht uns stark, die Trägheit dagegen schwächt uns. Viele unter euch würden stärker sein, wenn sie mehr arbeiten würden. Welch eine faule Gesellschaft ist doch die christliche Gemeinde! Generell betrachtet gibt es mehr faule Subjekte in der Gemeinde Jesu Christi als in irgendeiner anderen menschlichen Gemeinschaft. Es gibt einige, die mit Eifer Gott dienen; aber wie viele von euch sind damit zufrieden, auf ihren Plätzen zu sitzen und Predigten anzuhören, ohne selbst irgend etwas für die Sache des Herrn zu tun. Viele unter euch haben in ihrem ganzen Leben noch nicht eine einzige Seele für Christus gewonnen. Das Heil armer Seelen geht euch nicht zu Herzen; ihr wendet euch nie an Gott mit ernstem Gebet für eure Nachbarn, die noch auf dem breiten Weg gehen. Hin und wieder, wenn ihr einem Betrunkenen begegnet, sagt ihr: "Oh, wie schrecklich!" Aber damit ist euer Interesse erschöpft. Was tut ihr eigentlich? Wir müssen wärmere Herzen bekommen und ein tätigeres Leben führen, oder die Kirche Christi wird vor Trägheit sterben. Sind eure Knie schwach, so dient Gott mit ihnen, so gut ihr könnt. Hängen eure Hände schlaff herab, so arbeitet mit diesen Händen und bittet Gott, sie zu stärken, bis ihr kräftigere Hände bekommt. Besuche die Kranken, hilf den Armen, lehre die Unwissenden, tröste die Betrübten; du wirst feststellen, dass auf diesem Weg deine Hände stark werden und deine Knie nicht mehr schlottern.


Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Stärket die schlaffen Hände und festiget die strauchelnden Knie." Jesaja 35,3

Ich habe den Eindruck, dass die Christen in unserer Zeit mit sich selbst sehr zufrieden sind, obwohl viel Ursache vorhanden ist, das Gegenteil zu denken. Wenn ich Biographien von Christen lese, die schon in der Ewigkeit sind, so erstaune ich über mich selbst und kann nur bei dem Gedanken weinen, wie weit ich hinter solchen Männern und wieviel weiter ich hinter meinem göttlichen Meister zurück bin. Wenn Martin Luther mit heiliger Unerschrockenheit der Gefahr entgegensehen konnte, warum können wir es nicht? Wenn Calvin mit Adleraugen die Lehren des Evangeliums unter den Nebeln des Irrtums erkennen konnte, warum können wir es nicht? Wenn andere Schimpf und Schande um Christi willen ertragen konnten, warum können wir es nicht? Es ist kein Grund vorhanden, weshalb nicht der Geringste der Heiligen der Familie Gottes den Größten übertreffen sollte.

Ich weiss, dass die Gläubigen in unserer Zeit vollkommen damit zufrieden sind, errettet zu sein. Wo ist jener heilige Drang, der die Seelen der Christen zu edlen Taten fortreißt? Wir sind zusammengeschrumpfte Zwerge, zufrieden mit der geringen Höhe, zu der wir es gebracht haben, und fragen nichts nach den Höhen, die sich noch über unseren Häuptern auftürmen. Die müden Hände und die strauchelnden Knie sind schuld daran. In den ersten Jahrhunderten wurde das Evangelium in jedes Land getragen. Es gab keine Gegend in der damals bekannten Welt, die nicht das Wort vom Kreuz hörte. Die Nachfolger Jesu waren damals Männer, die keine Furcht kannten. Sie verließen ihr Vaterland, Haus und Familie um seines Namens willen und gingen überall umher und predigten das Wort. Wir müssen alle erst unseren Lebensunterhalt gesichert haben, ehe wir hinausgehen wollen, um das Evangelium zu verkündigen. Und wenn uns dann kein Beifall folgt, so hören wir bald wieder auf zu arbeiten. Wenn die heutige Christenheit Beter wie die Apostel und Märtyrer hätte, würden die Bollwerke des Satans keinen Bestand haben.


Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Stärket die schlaffen Hände und festiget die strauchelnden Knie." Jesaja 35,3

In unserem Text werden Hände und Knie erwähnt. Wir schließen daraus, dass sie von großer Wichtigkeit sind.

Der Sitz der Furcht ist natürlich im Herzen zu suchen, aber es ist eine Tatsache, dass, wenn das Herz des Christen zu zittern beginnt, auch seine Arbeitshände und seine Gebetsknie zu zittern beginnen. Er wird untüchtig im Dienst und ebenso untüchtig im Gebet. Er wird schwach in der Tätigkeit und schwach im Ringen mit Gott. Eine Zeitlang vermochten diese traurigen Seelen ihren Kummer noch mit der Maske äußerer Heiterkeit zu bedecken, aber jetzt können sie es nicht mehr.

Hände und Knie sind von höchster Wichtigkeit, weil sie die Aufgaben eines Christen versinnbildlichen. Obwohl der Christ durch das Blut Christi gerettet ist, so ist er doch als Pilger nach dem Himmel unterwegs. Obwohl wir durch des Lammes Blut überwunden haben, müssen wir doch als Streiter kämpfen. Aktiver Dienst wird von jedem Christen erwartet. Christus legt die Kinder Gottes nicht auf ein Schlummerkissen, um sie dann in seligem Schlummer nach dem Himmel zu tragen; sondern er gibt ihnen Leben und will, dass sich dieses Leben entwickelt.

Wenn die Hände und Knie schwach sind, können wir nur wenig tun. Ihr Knechte Christi, wie könnt ihr die schweren Lasten aufheben, wenn eure Hände schwach sind und eure Knie schlottern? Wie könnt ihr die Mauern eurer Feinde niederreißen, wenn eure Hände zittern? Wenn unsere Knie schwach werden, dann kommen wir leicht dahin, uns vor dieser gottlosen Welt zu beugen; wir kriechen und schmeicheln, so dass wir Sklaven werden, obwohl wir freie Männer sein sollten. Seid also wachsam; denn wenn ihr im Dienst des Herrn Kraft und Stärke verliert, werdet ihr großen Schaden leiden.