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Predigten zu Jesaja 26,3

"Den festen Sinn bewahrst du in Frieden, in Frieden; denn er vertraut auf dich."

Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"Du erhältst stets Frieden nach gewisser Zusage; denn man verläßt sich auf dich."

Eine wundersame Weissagung, die sich erst im Neuen Testament erfüllen konnte. Wer stets nach gewisser göttlicher Zusage Frieden erhält, ist ein glücklicher Mensch; ja, noch mehr, er wird dadurch so zuverlässig, so erprobt, so fest, dass sich andere auf ihn verlassen können. Sie wissen es allmählich aus vielfacher Erfahrung: "Jener Mann ist nie zerrissen, mit sich uneins und geschieden vom Frieden Gottes. Wenn uns Frieden fehlt, können wir zu ihm gehen: er glaubt der gewissen Zusage seines Gottes und hat infolgedessen einen köstlichen, unerschütterlichen Friedenszustand. Daran können wir uns erbauen, uns anlehnen, ihm etwas von Kraft abborgen!" Nun, möchte ich nur fragen, ob du, der du diese Zeilen liest, auch solch ein Friedensmensch bist, auf den sich die müden, matten, unruhigen Herzen der anderen verlassen können? Wenn ja, dann knie demütig nieder und danke dem, der seine gewisse Zusage so glänzend hält, der täglich beweist, dass man sich auf ihn verlassen kann. - Wenn nein, dann schließe die Augen und sinne betend darüber nach, warum denn in aller Welt du dich noch immer nicht an deines treuen Heilandes Zusage angeklammert hast? Ach, dass du Glauben hättest!

Wir loben dich und preisen deine Treue, Herr Jesu! Denn du hältst, was du versprichst, und darum erhalten wir täglich Frieden nach deinem Wort. Stärke unseren Frieden, auf dass wir haben zu geben dem Dürftigen, Friedlosen und Unfreien, was er bei uns sucht. Herr Jesu, segne uns! Amen.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Wir haben die Denkfähigkeit erhalten, weil Gott uns Verständnis schenken will

Das Buch der Sprüche berichtet uns von einem Mann, der sich im Bett dreht wie eine Tür in der Angel, während das Unkraut in seinem Garten wuchert und sein Gemüse erstickt und abwürgt. Dann, im Herbst, hat er nichts und muss sich aufs Betteln verlegen. Nun, im Bett zu bleiben, während er seinen Garten bearbeiten sollte, ist äußerlich betrachtet keine Sünde – nach meiner Meinung aber ist ein absichtlich fauler Mensch ein sündigender Mensch! Daraus folgt nach meiner Einschätzung, dass ein intellektuell träger Mensch ein sündiger Mensch ist. Gott hatte eine Absicht damit verfolgt, in unsere Köpfe Denkfähigkeit zu legen, damit wir nachdenken und Schlüsse ziehen könnten. Aber wie große Scharen weigern sich, ihren Kopf anzustrengen, und zu unserer Beschämung gehören auch viele Christen dazu! Viele Prediger würden gern die Denkfähigkeit der Gemeinde herausfordern, doch hat man sie ermahnt, »nicht über die Köpfe hinwegzupredigen «. Als Prediger behaupte ich, dass keine der göttlichen Lehren, die ich verkünde oder auslege, das Verständnis der Leute übersteigt – das behaupte ich! Ich sage zu meinem christlichen Bruder: »Du solltest deinen Kopf gebrauchen, salbe ihn, putz den Staub ab und gebrauche ihn so, wie Gott es von jeher von dir erwartet. Gott will, dass du verstehst und Seine Wahrheit erfasst, weil du sie Tag für Tag nötig hast!«


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Der festen Sinnes ist, den bewahrest du in Frieden, in Frieden; denn er vertraut auf dich

Die Wiederholung: „In Frieden, in Frieden,“ ist sehr bedeutsam. Es ist als ob die Seele eingeschlossen wäre zwischen zwei Türen. Es erinnert uns dies an gewisse Zimmer, die mit Doppelfenstern versehen sind, um den Lärm der Straßen ferne zu halten, und mit einer Doppeltüre, um den Ton der Stimmen im anstoßenden Gemach zu dämpfen. Verstehe es, liebe Seele, es ist dein Vorrecht, innerhalb der Doppeltüren göttlicher Liebe und Sorgfalt geborgen zu sein. Er spricht zu dir: „Friede, Friede!“ Wenn eine einmalige Friedensversicherung dir nicht genügte, so lässt Er eine zweite und dritte folgen. Wir haben eine feste Stadt, ihre Mauern und Wehre sind mächtig; aber ihre Tore sind nicht mit Eisen beschlagen, und bewegen sich nicht in schweren, steinernen Angeln; sie öffnen sich sanft, mit melodischem Klang.

Wir erinnern uns daran, wie unser HErr, am Abend nach seiner Auferstehung den zweimaligen Friedensgruß aussprach. Friede durch seine Wunden, der Friede der Rechtfertigung; und Friede, weil Er seine Jünger aussandte, gleichwie Ihn der Vater ausgesandt hatte. Der eine ist der Friede des Abends, wenn wir müde und traurig heimkehren; – der andere des Morgens, wenn wir ruhen in dem Willen dessen, der unseren Weg ebnet, und unseren Gang leitet. Sein Blut und sein Wille – das ist die Doppeltüre unsers Friedens.

Dabei ist es wichtig, dass unser Sinn fest werde. Statt Sinn könnte es nach dem Hebräischen auch heißen, unsere Einbildungen. Durch unsere Einbildungen werden wir gar oft verwirrt und befleckt. Wir bilden uns viele Gefahren ein: wir haben bange Ahnungen; unsere Gedankenwelt steht oftmals unpassender Gesellschaft offen; daher unsere Unruhe. Bilde dir nichts ein, sondern vertraue deinem Gott; stelle dir nichts vor, sondern lass Ihn dich leiten.