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Predigten zu Jesaja 17,11
Statt der Ernte wirst du Schmerzen eines Betrübten haben
Wie vielen unter uns könnten diese ernsten Worte gelten! Manche setzen liebliche Pflanzen, auf deren einstige Schönheit sie warten, von denen sie reiche Frucht zu erwarten hoffen. Einer macht allerlei Pläne, um reich zu werden; ein anderer pflanzt Setzlinge, die ihm Erfolg und Ruhm einbringen sollen; ein Dritter ist eifrig damit beschäftigt, eine politische oder religiöse Bewegung zu schaffen, wodurch der Menschheit soll geholfen werden. Die Gärtner, die im Frühling die Obstgärten und Anlagen bepflanzen, veranschaulichen uns treffend die Bemühungen der Politiker, der Genossenschaftsführer auf anderen Gebieten.
Was nützen uns aber alle unsere Vorbereitungen, so lange wir des Gottes unsers Heils vergessen, und den Fels unserer Stärke unbeachtet lassen? Wir werden niemals eine Ernte einheimsen, ohne seine Hilfe und seinen Segen. Der Tag des Schmerzes und der Betrübnis wird unvermeidlich über uns kommen, und alle Frucht unserer Arbeit hinwegschwemmen. Wollen wir dauernden Erfolg haben, so dürfen wir die Mitarbeit Gottes und seinen Segen nicht außer acht lassen, sondern müssen ihn in ernstem Gebet erflehen. Ist aber nicht auch das Gegenstück wahr? Wenn wir des Gottes unsers Heils nicht vergessen, und stets des Felsen unserer Stärke eingedenk sind, dürfen wir dann nicht daraus schließen, dass unsere lieblichen Pflanzen gedeihen, unsere Setzlinge in den kommenden Jahren Frucht tragen werden, zur Ehre Gottes, und zum Segen für dürftige Wanderer? – Die einfachen Lehren der Gärten und Felder suchen Einlass in unseren Herzen, und möchten uns darauf hinweisen, die Heimat unserer Seele in dem Willen Gottes zu finden, und unsere bleibende Wohnung unter dem Schatten des Allmächtigen.