Predigten zu Jesaja 14,1

Der HErr wird sich über Jakob erbarmen und Israel noch fürder erwählen

Israel ist die Achse, um die sich die Geschichte der Völker dreht, und wir können den Lauf der Ereignisse nicht verstehen, bis wir dies einsehen. Wie in den Tagen Jesajas, so ist es noch heute. Damals hing der Aufbau und der Sturz Babylons von der Geschichte jenes von den Königen der Chaldäer so tief verachteten Volkes ab. Israel bedurfte der Strafe, da wurde Babylon erhöht als Zuchtrute in der Hand Gottes. Die Israel anvertraute göttliche Wahrheit sollte in der ganzen Welt bekannt werden, darum wurde das erwählte Volk gefangen geführt nach Babel und in dem ausgedehnten Reiche zerstreut. Als die siebenzig Jahre vollendet waren, und die Zeit da war, dass Israel in sein eigenes Land zurückkehren sollte, da fiel Babylon vor den Medern und Persern, und Cyrus unterschrieb den Erlass zur Wiederherstellung Jerusalems und des Tempels.

Auch jetzt unterliegt es wohl keinem Zweifel, dass die Verwicklungen im Osten Europas nicht gelöst werden, bis das auserwählte Volk das, einst seinem Vater Abraham verheißene Land, wieder in Besitz nimmt und dort ein freies, unabhängiges Reich aufrichtet.

Was wir daraus lernen können, ist dies: Gott trägt sein Volk auf seinem Herzen, und Er leitet und regiert alle menschlichen Verhältnisse also, dass es zum Besten der Seinigen ausschlägt. Seine Liebesgedanken reuen Ihn nicht; Er wird uns alles halten, was Er uns in Jesu verheißen hat. Welch ein herrlicher Trost für den, der von Gott abgewichen ist! Israel hatte doch alles getan, um die Liebe Gottes von sich abzuwenden und seine Gunst zu verscherzen. Aber siehe, wie Er sich seiner erbarmt, und es wieder erwählt. Fasse Mut! Er wird dich zurecht bringen wie im Anfang, Er wird dich wieder in seine Gnade aufnehmen. „Kehre dich zu mir, so will ich mich zu dir kehren, spricht der Herr Zebaoth.“