Predigten zu Jesaja 13,19

Also soll Babel umgekehrt werden von Gott, wie Sodom und Gomorra

Diese Weissagungen sind mit erstaunlicher Genauigkeit erfüllt worden. Es ist Schade, dass so wenig junge Leute in unsern Tagen sich vertiefen in das Studium der augenscheinlichen Erfüllung dessen, was Gott voraus gesagt hat. Es gibt Schriften, die besonders dazu geeignet sind, auf dieses Gebiet zu führen, und jedes Jahr nimmt die Zahl derartiger Bücher zu. Im Gegensatz zu den Zeugnissen der Wunder Gottes, wird dasjenige der erfüllten Weissagungen mit jedem Jahr bedeutungsvoller.

Es gibt einen Gott, der die Völker richtet. Nationen sowohl als einzelne müssen vor seinem Richterstuhl erscheinen. Ja, das Gericht ist bereits im Gange. Schon werden vor des Menschen Sohn die Völker versammelt, und er scheidet die Schafe von den Böcken. Die Vollziehung des Urteilsspruchs des göttlichen Richters ist nicht immer augenfällig, weil seine Vorsehung mit großer Behutsamkeit vorgeht. Aber wenn wir von dem hohen Standpunkt der Geschichte aus, die Begebenheiten überblicken, so können wir wohl die verdiente Rache des Allmächtigen an dem grausamen, räuberischen, blutgierigen Babylon erkennen. Es hatte Gottes Zwecken als Zuchtrute gedient, sich aber dabei solche ungeheure Verbrechen zu Schulden kommen lassen, dass es verurteilt und hinweggetan werden musste.

In unseren Tagen ist das Unrecht, in Westindien begangen, an Spanien gerächt worden. Es ist nicht möglich, dass die Türkei ihrer Strafe entrinne: das Blut der Tausende von Armeniern schreit gegen sie unter dem Altar. England, unsere christlichen Länder, mögen sich hüten! Der Opiumhandel, der Verkauf von Branntwein an die Eingeborenen der Heidenländer, die erlaubte Unzucht in unseren großen Städten, die Trunksucht; alles dies muss schwer in die Waagschale der göttlichen Gerechtigkeit fallen. „O Jerusalem, Jerusalem!“