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Predigten zu Jesaja 10,15
Mag sich auch eine Axt rühmen wider den, so damit hauet?
Der Assyrer glaubte, er handle nach eigenem Gutdünken, und in seinem Hochmut schrieb er sich die Erfolge seiner Kriegsführung zu. Der Prophet erinnerte ihn daran, dass dem nicht also war. Er war nur eine Art, eine Sage, eine Rute in der Hand des ewigen Gottes, dessen Oberhoheit er geneigt war herauszufordern und zunichte zu machen.
Ein ähnlicher Gedanke lag den Entgegnungen des Apostels Paulus zu Grunde, denen gegenüber, die ihm Apollo und Kephas vorziehen wollten. „Was sind wir?“ ruft er aus. „Nur Diener, durch die ihr seid gläubig geworden, wie es der HErr einem jeglichen von uns gegeben hat. Wir sind nur Gottes Werkzeuge, durch die Er seine Absichten ausführt“ (1. Kor. 3). Es beginnt ein neuer Abschnitt in unserem Leben, wenn wir aufhören zu wirken für Gott, um Ihn durch uns wirken zu lassen.
Solche Erwägungen sind ein Heilmittel gegen den Hochmut sowohl, als gegen die Verzagtheit. Gegen den Hochmut, denn was auch der Erfolg unserer Arbeit sein mag, so können wir ihn uns ebenso wenig zuschreiben, als die Feder, die „das verlorene Paradies“ schrieb, als Urheber des Gedichts angesehen werden kann. Nicht du bist es, dem Ehre zukommt, sondern der Gnade Gottes, die mit dir war. Du bist höchstens einer Orgelpfeife zu vergleichen; aber es ist der Odem aus Gott, der durch dich die vollen Töne hervorruft. In Zeiten der Verzagtheit ist es außerordentlich köstlich, zu wissen, dass, obwohl wir nichts sind, Gott allgenugsam ist; wo wir unterliegen, wird seine Kraft um so mächtiger einsetzen. Lerne mehr und mehr die Verantwortung des Erfolges auf Gott zu legen; aber siehe zu, dass du eine geschliffene Axt und keine stumpfe Säge seiest, – dann überlasse es Ihm, durch dich auszurichten, was Er will.