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Predigten zu Jeremia 43,3
Baruch, der Sohn Nerias, hetzt dich wider uns auf
Wenn die Menschen das Wort Gottes nicht gerne hören, so bilden sie sich ein, es habe jemand den Prediger gegen sie eingenommen. Vor einigen Wochen kam eine Frau in heftiger Erregung zu mir. Sie hatte ihren Mann veranlasst, einem Gottesdienste beizuwohnen; die Predigt, die er hörte, schien genau auf ihn zu passen; und nichts konnte ihn von der Überzeugung abbringen, dass seine Frau dem Prediger einen ausführlichen Bericht über sein sündliches Leben gegeben, und diesen damit wider ihn aufgehetzt habe. Nach Hause zurückgekehrt, hatte er sie grausam misshandelt. – Aber jener Gottesdienst und das stille Dulden der Frau wurde schließlich das Mittel, eine große Veränderung in dem Manne hervorzubringen.
Ist es nicht eigentümlich, dass die Menschen immer wähnen, das Wort Gottes sei wider sie, während sie sich dagegen auflehnen. Der Wind würde sie nicht so sehr zerzausen, wenn sie nicht so rasch dagegen anliefen. Es liegt hier für uns alle ein ernster Wink. So oft das Wort Gottes uns scharf trifft, oder einer seiner Boten uns persönlich anredet, sind wir sehr geneigt, durch eine oberflächliche, törichte Entschuldigung der Sache die Spitze abzubrechen. Wir ergreifen das erste beste Blatt, das wir erreichen können, um den Pfeil abzulenken. Wir finden irgend ein Mittel, um dem Schwert die Schärfe zu nehmen. Es ist leicht, jemand einen falschen, persönlichen Beweggrund unterzuschieben. Jedes mal kommt ein Baruch, Sohn des Neria, in Frage. Nicht wir sind im Unrecht, sondern der Prophet ist gegen uns eingenommen worden. So sagte Ahab einst von Micha: „Ich bin ihm gram, denn er weissagt mir nichts Gutes, sondern eitel Böses.“ Wir können im göttlichen Leben nur dann zunehmen, wenn wir uns dem Tadel, der Durchforschung des Wortes Gottes aussetzen und seine volle Geltung anerkennen.