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Predigten zu Jeremia 10,21
Die Hirten sind zu Narren geworden und fragen nach dem HErrn nicht
Das ist eine sehr ernste Anklage; aber leider ist sie nur zu wahr von vielen Hirten der Herde. Wir dürfen nicht allzu sehr verallgemeinern, aber im ganzen ist es Tatsache, dass eine zusammengeschmolzene, eine kränkelnde Herde auf Mangel an Gebetsgeist hinweist, nicht nur bei den einzelnen Gliedern, sondern auch bei den Hirten selbst. Daher ziemt es uns wohl, unsere Herzen zu durchforschen, ob nicht unsere Gleichgültigkeit im Gebet, das Werk Gottes in unserer Gemeinde aufhalte.
Eine der ernstesten Ansprachen an Prediger hatte diesen Text zu Grunde; es wurde dort gezeigt, dass das Gegenteil auch wahr sei: wenn wir den HErrn suchen, so wird es uns gelingen, unsere Arbeit wird etwas ausrichten, und unsere Herde wird sich vermehren. Der alte lateinische Denkspruch lautet: beten heißt arbeiten; und gewiss ist die beste Arbeit in der Welt durch einfaches Gebet getan worden. Du magst gerade so wirksam arbeiten, eingeschlossen in deinem Kämmerlein, als wenn du in reger, christlicher Tätigkeit hin und her läufst. Es ist beachtenswert, dass Philippus wohl den Namen des Herrn Jesu predigen, und viele zu Ihm führen konnte, dass aber die eigentliche Frucht der Predigt nicht erreicht wurde, bis Petrus und Johannes von Jerusalem kamen, um über die Neubekehrten zu beten (Apgsch. 8,14) Wir wollen die fünf einfachen Regeln erhörlichen Gebets, die unser seliger Bruder, Georg Müller, uns hinterlassen hat, in uns bewegen und beherzigen:
- Wir sollen unser Vertrauen nicht auf unsere eigene Würdigkeit setzen;
- um des Kreuzes und der Auferstehung Christi willen, auf sein Verdienst bauen;
- die Ehre Gottes suchen;
- keine Sünde in uns dulden, weil sie unbedingt den Segen ausschließt;
- geduldig sein, und Gott dadurch verherrlichen, dass wir auf Ihn warten können.