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Predigten zu Jakobus 3,2
"... Wer aber in keinem Worte fehlet, der ist ein vollkommener Mann."
Wer wagt das von sich selbst auszusagen! Kein Wort falsch, kein Wort vorschnell, kein Wort übertrieben, kein Wort lieblos - nein, solche Menschen findet man nicht. Wohl habe ich welche kennengelernt, die aus Angst, mit einem Wort zu fehlen, sich angewöhnt hatten, ganz still zu schweigen. Ist das richtig? Dann fehlten ihnen auch die freundlichen, tröstenden, bekennenden, werbenden Worte. Nun, dann ist dieser Ausspruch nur zu unserer Demütigung geschrieben. Aber Sündenerkenntnis allein bessert noch nicht; sie lähmt sogar, wenn sie allein auftritt, alle Bemühung auf Änderung. Dasselbe helle Licht bestrahlt auch den einzigen, in des Munde kein Betrug erfunden und der in keinem Wort gefehlt hat: Jesus. Unsere Fehlerhaftigkeit und seine Reinheit muss zusammengebunden werden durch den Glauben, dass er gekommen sei, um uns von der Sünde zu scheiden. Beide Stücke sind nun notwendig: Erkenntnis meines Mangels und Nähe seines Reichtums. Das kann eine Hilfe werden. Denn Zunge und Herz gehören zusammen: die Zunge kann nicht gereinigt werden, wenn das Herz nicht anders wird.Lieber Herr Jesus! Nimm dich unserer Armseligkeit und Schwäche an! Vergib unsere bösen Worte und lege uns statt dessen deine Worte in den Mund. Lass im Grunde unserer Seele, von innen heraus, die Genesung durchbrechen, bis wir dir ganz gehören mit Herz und Mund! Amen.
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Das Spiel der frommen Worte
Hast du schon bemerkt, dass die meisten Menschen mit der Religion umgehen, als sei das ein Spiel? Ja, die Religion ist das Spiel, das weltweit am häufigsten gespielt wird.
Die Kirche, die Gemeinde hat ihr »Gebiet« und ihre »Regeln« und die nötige Ausstattung, um das Spiel der frommen Worte zu spielen. Sie hat ihre Anhänger - sowohl Laien wie Profis - , die das Spiel durch ihr Geld unterstützen und deren Anwesenheit dazu ermutigt, damit weiterzumachen - doch in ihrem Leben und in ihrem Charakter unterscheiden sie sich nicht von den vielen, die an der Religion keinerlei Interesse haben.
Viele von uns gehen mit Worten so um, wie ein Sportler mit einem Ball umgeht - mit gesprochenen und gesungenen Worten, mit geschriebenen Worten und mit Worten des Gebets. Wir werfen sie schnell über das Spielfeld; wir lernen, mit Worten gekonnt und geschickt umzugehen - und werden mit dem Beifall derer belohnt, die das Spiel genossen haben. Für die Spiele, die Menschen miteinander spielen, gibt es keine moralischen Vorgaben. Ein Spiel ist eine vergnügliche Aktivität, durch die sich nichts ändert oder bereinigt und geklärt wird. Traurigerweise ist niemand nach dem vergnüglichen Spiel der frommen Worte grundlegend anders als vorher!
Wer auch in keinem Worte fehlet, der ist ein vollkommener Mann
O die Sünden der Zunge! Wie unzählig sind sie! betrachten wir sie im Lichte dieses Kapitels, so verstehen wir den heiligen Jesaja, wenn er ausruft: „Wehe mir, ich vergehe, denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; – denn meine Augen haben den König gesehen.“
1. Die Zungensünden in Bezug auf uns selbst
Wir sind alle geneigt, uns selbst zu rühmen und in dieser Einsicht zu übertreiben. Wir erzählen Geschichten, die zu unserem eigenen Lob ausschlagen sollen; es gelingt uns, die Aufmerksamkeit anderer auf unsere Worte und Taten zu lenken. Ja, sogar bei der Verkündigung der göttlichen Heilsbotschaft, verstehen wir es zu zeigen, dass wir einen tieferen Einblick in die Wahrheit haben, in engerer Verbindung mit Gott stehen, als unsere Mitbrüder.
2. Die Zungensünden in Bezug auf andere
Wir verfehlen uns gegen die Höflichkeit und werden schroff, herausfordernd, hart; oder gegen die Reinheit, indem wir etwas erzählen, das einen Flecken zurücklässt; oder gegen die Wahrheit – durch Unaufrichtigkeit, Zweideutigkeit und Verstellung; oder gegen die Freundlichkeit, – wir sind lieblos und unversöhnlich gegen unsere Mitmenschen. Vielleicht machen wir uns auch, um uns mit anderen gut zu stellen, der Schmeichelei, der Kriecherei und Augendienern schuldig.
3. Die Zungensünden in Verbindung mit unserer Arbeit für den HErrn
Wir Setzen andere Diener Gottes herab; wir gratulieren ihnen ins Gesicht zu den guten Ansprachen, die sie gehalten haben, während wir sie hinter ihrem Rücken herabwürdigen und eine solche Kritik üben an ihren Worten, dass deren Wirkung auf andere dadurch abgeschwächt wird. Wehe uns! Wie notwendig ist uns doch die Bitte des Psalmisten: „Setze, o HErr, eine Wache vor unseren Mund!“*